Hoch in Südwest

Santa Fe, Beethoven: Fidelio 59, Ruo: Dr. Sun Yat-sen, Mozart: Der Schauspieldirektor, Strawinsky: Le Rossignol

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Denkbar weit spannt sich der programmatische und musikalische Bogen beim diesjährigen Festival-Sommer der Santa Fe Opera. Die Schauplätze der drei hier besprochenen Produktionen reichen vom Paris der 1920er-Jahre über ein Konzentrationslager am Ende des Zweiten Weltkriegs bis hin zum Privatleben des chinesischen Staatsmannes Sun Yat-Sen und der zeitlosen orientalischen Fantasiewelt Igor Strawinskys.

Zunächst «Fidelio» im Konzentrationslager: Stephen Wadsworth zeigt die Banalität des Bösen in einer nüchternen, einer intelligenten Inszenierung.

Er führt vor, wie selbst die als Sympathieträger gezeichneten Figuren in Beethovens Befreiungsoper – Rocco (Manfred Hemm) etwa oder Jaquino (Joshua Dennis) – zu gedankenlosen Handlangern und Mitschuldigen am Leid anderer werden und wie für Don Pizarro (stimmgewaltig: Greer Grimsley) die Grenze zwischen Pflicht und privater Rache immer mehr verschwimmt. So mehrdimensional wie Wadsworth das Böse ausstellt, lässt er auch das Gute, das sich vor allem in Leonores Liebe zu Florestan manifestiert, mit Zwischentönen erscheinen: Ungewöhnlich kindlich und verspielt verkörperte Alex Penda die Partie der für gewöhnlich heroisch angelegten Leonore. Paul ...

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Opernwelt September/Oktober 2014
Rubrik: Panorama, Seite 59
von Simon Williams

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