Heimkehr: eine Wagner-Ausstellung in Leipzig

Eine Leipziger Ausstellung beleuchtet das problematische Verhältnis Wagners zu seiner Geburtsstadt

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Es war in Leipzig, als Richard Wagner im Juni 1835 gegenüber seinem Freund  Theodor Apel bekannte: «Hinweg aus Deutschland gehöre ich!» Noch deut­licher wurde er am 22. September 1835: «Ich komme nie wieder nach Leipzig.» Mendelssohn wurde gerade zum Gewandhauskapellmeister gekürt. Wagner hat zwar, seit er die Stadt 1834 endgültig verlassen hatte, immer wieder Leipzig besucht, doch das Verhältnis zu seinem Geburtsort blieb zeitlebens gespannt, so wie auch Leipzig nie zu einer ungetrübten Beziehung zu Wagner fand.


Grund genug für das Stadtgeschicht­liche Museum, aus Anlass des ersten internationalen Wagner-Kongresses in den neuen Bundesländern, im Neubau neben dem Museum für Bildende Kunst Wagners Leipzig und Leipzigs Wagner zum Thema einer Ausstellung zu machen. Das Taufregister der Thomaskirche (mit dem Tauf­eintrag Richard Wagners) liegt aus, viele Dokumente, Stiche und Gemälde sowie zeitgenössische Instrumente, Theatermodelle und Porträts sind in Augenschein zu nehmen. Die Wagner-Rezeption in Leipzig wird mit Programmzetteln, Kostüm- und Bühnenentwürfen dokumentiert, vom ersten Leipziger «Tannhäuser» 1853 bis hin zu den berühmten Inszenierungen von Joachim Herz, der einige ...

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Opernwelt Juni 2005
Rubrik: magazin, Seite 19
von Dieter David Scholz

Vergriffen
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