Händel: Rodelinda CD und DVD
Es leuchtet ein, dass die Umschichtung des Klassik-Marktes weg von der CD-Gesamtaufnahme hin zur DVD besonders der Barockoper zugute kommen muss: Die Erfolgsproduktionen von Werken Händels, Monteverdis, Cavallis und Rameaus in den letzten Jahren bewiesen schließlich gerade die verblüffende szenische Lebendigkeit des barocken Musiktheaters und seine (auch formale) Offenheit gegenüber den verschiedensten Regiehandschriften; sie zeigten sozusagen im Umkehrschluss aber auch, wie notwendig das visuelle Element in diesem Fall ist – notwendiger zumindest als bei «Tristan» oder «Butterfly».
Die Barockoper hat also nur auf die DVD gewartet, und auch im Fall der beiden Neuaufnahmen von Händels «Rodelinda» ist das Gefälle von CD zu DVD eklatant. Und das, obwohl die CD-Version unter Alan Curtis rein akustisch überzeugender ausgefallen ist als die DVD der David-Alden-Produktion aus der Bayerischen Staatsoper, die die weitere Perspektive eines großen Opernhauses mit größeren Stimmen und einem flächigeren Orchesterpart abbildet. Technisch detailscharf eingefangen und zwischen Stimmen und Orchester gut ausbalanciert, liefert Curtis ein weiteres Beispiel seines federnd-pointierten, agogisch agilen ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Noch vor fünfzig Jahren gehörte d’Alberts «Tiefland» – genau wie Flotows «Martha» und Lortzings «Undine» – zum unverzichtbaren Standardrepertoire des deutschen Stadttheaters. Nachdem diese Werke, nicht zuletzt auf Grund einer wohl durch die Achtundsechziger ausgelösten Intellektualisierung des Musiktheaters, fast vollständig von unseren Spielplänen verschwunden...
Eine Frau wird zur Erlebnisbaustelle. Das hängt zum einen mit der kniffligen Situation zusammen, in der sie sich befindet: Sie ist gallische Druidenpriesterin und hat zwei uneheliche Kinder von einem Römervater, der nun überlegt, sich mit einer anderen davonzumachen. Zum anderen hat diese Frau jede Menge komplizierter Töne vor der Brust, weswegen die Zahl derer,...
Unter den Komponisten seiner Generation, die man historisch der «giovane scuola» zuordnet, war Francesco Cilea (1866-1950) schon zu Lebzeiten ein Außenseiter. Sein Nachruhm gründet sich auf eine einzige Oper, «Adriana Lecouvreur» (und auf die populäre Tenorarie «È la solita storia» aus «L’Arlesiana»). An «Gloria», sein letztes Bühnenwerk, hat er selbst nicht recht...