Feuerwerk und Kanonendonner
Mit dem Alten Garten besetzen die Schlossfestspiele Schwerin den städtebaulich und emotional vielleicht bedeutendsten Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Eingerahmt von Staatstheater, Staatlichem Museum, Schloss, See und, am Horizont so nah, den Wäldern ist die städtische Szenerie hier unmittelbar und aufs Glücklichste von Natur durchdrungen.
Wenn, wie bei der besuchten Aufführung, der Abend auch noch warm, windstill und wolkenlos, sprich: vollkommen ist, wenn die ockergelbe französische Märchenfassade des Schlosses das Tageslicht noch lange nach Sonnenuntergang festzuhalten scheint, dann hat das Prinzip von Open-Air-Aufführungen aufs Schönste funktioniert: Die Besucher sind vom Umfeld so beeindruckt, dass es fast egal ist, was auf der Bühne gespielt wird – ein Erlebnis ist auf jeden Fall garantiert.
Trotzdem gibt sich Regisseur Peter Lotschak bei «La forza del destino», der achten Verdi-Aufführung seit Gründung der Festspiele 1993, alle Mühe, visuell noch eins draufzusetzen. Die mächtige Freitreppe des Museums wurde als wichtigstes Element in die Aufführung integriert und mit weiteren Kulissen, mit Säulen und schiefen Ebenen, ergänzt. Das Museum selbst dient – nahe liegend – als ...
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