Fachwechsel können schmerzlich sein
Christa Ludwig hat dem Thema ihre Autobiografie gewidmet. Der Titel des Buches lautet: «… und ich wäre so gern Primadonna gewesen», und die große Sängerin beschreibt ihren Jahre dauernden Kampf mit der Entscheidung: Bleibe ich Mezzosopran – oder wird aus dem Ausflug ins Sopranfach eine neue Karriere? Dass dieser offenbar manchmal durchaus ersehnte Fachwechsel auch ganz andere Emotionen auslösen kann, berichtet Elza van den Heever: «Die Nachricht, dass ich Sopran bin, hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe einen ganzen Tag lang geweint.
» Im Gegensatz zu Christa Ludwig stand die aus Südafrika stammende Sängerin noch nicht einmal am Anfang einer Karriere, hatte aber einen Gutteil ihrer Gesangsausbildung in San Francisco hinter sich, als die Diagnose kam. Ihre Lehrerin Sheri Greenawald knöpfte sich die junge Studentin gemeinsam mit Mezzosopranistin Dolora Zajick vor – sie überzeugten van den Heever davon, dass ein neuer Weg eingeschlagen werden musste. «Das ist eine Erfahrung, die in einem Moment das ganze Leben auf den Kopf stellt», erinnert sich die Sängerin heute. «Es geht nicht nur um die hohen Noten oder darum, dass man zuvor über Jahre ein ganz anderes Repertoire ...
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Opernwelt Februar 2012
Rubrik: Porträt, Seite 18
von Claus Ambrosius
Höchste Zeit für Tanz auf den Vulkanen, Operetten auf Opernbühnen. Das christliche Abendland geht nicht unter, wenn um die Weihnachtszeit an der Berliner Staatsoper Jacques Offenbachs rabiate Mythentravestie «Orpheus in der Unterwelt» gegeben wird, neben Märchen wie der «Zauberflöte». Und der bilderwütige Regisseur Philipp Stölzl allzu vieles und Vielfältiges...
Hector Berlioz hat sechs Lieder auf Texte von Théophile Gautier unter dem Titel «Les Nuits d’été» zum Zyklus zusammengefügt und zunächst für (mehrere!) Singstimmen und Klavier komponiert, dann erst orchestriert. Die Orchesterfassung hat sich letztlich durchgesetzt, da Berlioz ein großer Klangfarbenzauberer war und zum Klavier eine eher gestörte Beziehung hatte....
An der Final-Frage hatten auch die Münchner zu beißen. Franco Alfanos nachkomponiertes «Turandot»-Ende komplett oder (wie fast immer) gekürzt? Oder doch die Version von Luciano Berio aus dem Jahr 2002? Bayerns Staatsoper versuchte es immerhin während der Proben. Carlus Padrissa inszenierte die letzten zehn Minuten nach der Alfano-Digest-Variante – und man...