Es werde Licht

Zagreb | Thomas: Hamlet

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Es ist etwas faul im Staate Dänemark, aber darüber spricht man nicht. Und besungen wird es erst recht nicht. Aber die Grundsatzfrage «Sein oder nicht sein» wird doch gestellt. Allerdings lautet sie hier «Être ou ne pas être», schließlich geht es um Ambroise Thomas’ Opernversion des «Hamlet». Bei der Uraufführung 1868 in Paris bejubelt, rutschte die Oper rasch aus dem Scheinwerferlicht.

Hätten nicht Starsopranistinnen (wie Maria Callas) mit Ophelias Leid und Lied ihr Wahnsinnsarienrepertoire erweitert und hätten nicht immer wieder erfolgreiche Baritone nach der Titelpartie gegriffen, wäre «Hamlet» ein Fall für die Musikgeschichte.

Gelegentlich also durfte Hamlet seinen Vater auch auf der Opernbühne rächen, aber noch immer ist jede Neuproduktion eine bemerkenswerte Tat. Jetzt hat die Zagreber Staatsoper «Hamlet» neu belebt – und darf einen Publikumserfolg feiern. Die Produktion will aus der Schwäche der Shakespeare-Bearbeitung eine Stärke machen: Die Librettisten Michel Carré und Jules Barbier haben sich ganz auf den Racheauftrag an Hamlet und auf die Verzweiflung Ophélias konzentriert, alle politischen Verstrickungen sind gekappt, die heikle Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Gertrude ...

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Opernwelt Februar 2012
Rubrik: Panorama, Seite 40
von Rainer Wagner

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TV-Klassiktipps

ARTE
1./7./13.2. – 6.00 Uhr
Das Trio Wanderer                                                                                       interpretiert Liszt und Chopin.

2.2. – 6.00 Uhr
Flötenkonzert zum 300. Geburtstag Friedrichs d. Gr.
Kammerphilharmonie Potsdam, Trevor Pinnock. Solist: Emmanuel Pahud.

3./9.2. – 6.00 Uhr
Lang Lang spielt Liszt.
Liebestraum, Paganini-Etüden u....

Was kommt...

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