Editorial

Opernwelt - Logo

Auf dem Cover ein Mädchen, das sich in einen Umhang schmiegt. Silberne Pixel, in weißen Grund geprägt. Sonst nichts. Nur auf dem Rücken ­dezente Schrift. Die Ränder der Seiten sind in einem aufwändigen Wellenmuster geschnitten. Drinnen, in saftigen Farben, ein Portfolio des Mode- und Werbefotografen Pierre Debusschere. Ein Bildband? Ein Ausstellungskatalog? Mitnichten. Wir sprechen von der Saisonbroschüre des Brüsseler Théâtre de la Monnaie.

Vier eng beschriebene Seiten nimmt sich Intendant Peter de Caluwe, um über «Todsünden», das Motto der nächsten Spielzeit, zu philosophieren. Eigentlich sogar zwölf, der Text ist in drei Sprachen abgedruckt. Erst spät kommt das Programm. Chronologisch. Ohne Gewichtung. Nichts für Eilige. Aber das 228 Seiten starke Ankündigungswerk will nicht praktisch sein. Es will auf dem Coffeetable liegen, eine Aura von Eleganz und Extravaganz verströmen, die möglichst das ganze Jahr trägt. Das Design macht’s.

Viele Häuser spannen inzwischen bildende Künstler ein, um ihre gedruckte Spielzeitübersicht aufzuwerten. Schon das Programm zum Programm soll als bleibender Wert wahrgenommen werden. Funktioniert auch mit vergleichsweise kleinem Budget. Die leichte, aber ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt September/Oktober 2014
Rubrik: Editorial, Seite 1
von Wiebke Roloff & Albrecht Thiemann

Weitere Beiträge
Positionswechsel

Seit über Kunst nachgedacht wird, also schon sehr lange, treibt die Frage um, was Musik eigentlich sei. Das «Schöne», sein Eigenwert, seine Funktion, in Abgrenzung zum «Hässlichen» – darum kreisen die Debatten. Im deutschen Kulturbereich scheint das Thema nach wie vor blockiert. Idee wie Ideologie der «absoluten» Musik haben diese fest­gelegt auf die kunstreligiöse...

Die schönste Sackgasse der Welt

Herr Engstroem, zum Jubiläumsfestival sind mehr Musiker und mehr Besucher nach Verbier gekommen als je zuvor. Gibt es für Sie Grenzen des Wachstums?
Ich freue mich natürlich, dass das, was wir seit 1994 versuchen, einen so guten Ruf hat. Es ist ja nicht so, dass man mal eben einen Abstecher nach Verbier macht. Dafür liegt der Ort zu abgeschieden. Verbier ist eine...

Infos

Jubilare

Sie studierte an der Budapester Musikakademie Liszt Ferenc bei József Réti Gesang und begann ihre Bühnenkarriere Anfang der 1970er-Jahre in Bern und an der Deutschen Oper am Rhein mit Partien wie Gilda, Sophie, Norina, Königin der Nacht und Zerlina. Als Blonde in Giorgio Strehlers Inszenierung von Mozarts «Entführung aus dem Serail» trat Krisztina Laki bei...