Bald ohne Opernensemble?
Der Fortbestand des Opernensembles der Wuppertaler Bühnen ist gefährdet. Der designierte Opernchef und Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka, der das Sinfonieorchester Wuppertal bereits von 2004 bis 2009 als Chefdirigent leitete, will in Zukunft laut Medienberichten auf ein festes Sänger-Ensemble verzichten. Erst vor vier Jahren war das Opernhaus im Stadtteil Barmen nach einer 23-Millionen-Euro-Sanierung wiedereröffnet worden.
Unter Operndirektor Johannes Weigand hatte das Haus immer wieder mit außergewöhnlichem Repertoire seine Leistungsfähigkeit gezeigt, zuletzt mit einer Neuproduktion von Wolfgang Fortners Lorca-Oper «Bluthochzeit» (siehe OW 3/2013). Derzeit beschäftigen die Wuppertaler Bühnen 14 feste Sängerinnen und Sänger. Die mit 1,5 Milliarden EUro verschuldete Kommune verfolgt seit geraumer Zeit eine rigorose Sparpolitik. Anfang Juli wurde das sanierungsbedürftige Schauspielhaus aufgegeben, eine Ikone der Nachkriegsmoderne. Selbst ein Abriss des von Gerhard Graubner entworfenen 750-Plätze-Theaters in Elberfeld ist nicht mehr ausgeschlossen.
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Opernwelt September/Oktober 2013
Rubrik: Magazin, Seite 100
von Albrecht Thiemann
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Weg ist er. Das Label hat es so gewollt. Die Agentur auch. Barna – so heißt mein Vater, der unter diesem Namen adoptiert worden war. Ich denke: besser der Name kastriert als die Stimme.
Keine Sorge, Ihre Stimme klingt ganz und gar nicht kastriert. Obwohl es heute immer mehr...
I. Der Alidoro von Caracas
Womit beginnen? Mit der poetischen Besinnlichkeit der Eröffnungsrede von José Antonio Abreu, dem Alidoro von Caracas, dessen Sistema die Aschenputtel aus den venezolanischen Slums zu musikalischen Prinzen und Prinzessinnen machte? Das Youth Orchestra of Caracas ist ein wundersames Beispiel dafür; beim Eröffnungsakt lässt es die...
Unter einer gleißenden Sonntagmorgen-Sonne strömt die internationale Gemeinde der Rossiniani erwartungsfroh der Trinkhalle im Schwarzwälder Kurort Bad Wildbad zu. Als die letzten Akkorde der «Tell»-Apotheose in mächtigem Crescendo verrauscht sind, scheint der Vollmond über dem Enz-Tal. Dass man da elf Stunden mit Rossinis opus ultimum verbracht hatte, war nicht...