Apropos... Spieltechnik
Wann haben Sie zum ersten Mal ein Orchester dirigiert?
Cantus Cölln wurde immer größer, irgendwann kam ein kleines Orchester hinzu. Aber solange man sich in der freien Szene bewegt, ist das nicht der große Unterschied. Der tritt erst ein, wenn man vor einem «normalen», klassisch geschulten Stadt- oder Staatsorchester steht. Da weht schon ein anderer Wind, man kann nicht von vorneherein auf große Unterstützung hoffen. Und schlagtechnisch bin ich kein Profi.
Wann haben Sie sich erstmals diesem Wind ausgesetzt?
1999 in Basel bei einem Schütz-Projekt mit Herbert Wernicke – «Wie liegt die Stadt so wüst».
Wie passt das zusammen – historische Aufführungspraxis und moderne Instrumente?
Es geht um das, was Nikolaus Harnoncourt einmal so schön die musikalische «Klangrede» genannt hat. Musiker müssen wieder lernen, mit ihrem Instrument zu sprechen, zu singen. Eben das zu tun, was ein guter, im barocken Sinne geschulter Sänger tun würde. Zum Beispiel Endsilben abphrasieren, das Gewicht herausnehmen. Deshalb schreibe ich den Orchestern, mit denen ich arbeite, gern mal kleine Decrescendo-Zeichen in die Noten.
Und wie halten Sie es mit Sängern, die keine Barockerfahrung haben?
Die wesentliche Frage ist: ...
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Opernwelt Februar 2012
Rubrik: Magazin, Seite 71
von Jörg Hillebrand
ARTE
1./7./13.2. – 6.00 Uhr
Das Trio Wanderer interpretiert Liszt und Chopin.
2.2. – 6.00 Uhr
Flötenkonzert zum 300. Geburtstag Friedrichs d. Gr.
Kammerphilharmonie Potsdam, Trevor Pinnock. Solist: Emmanuel Pahud.
3./9.2. – 6.00 Uhr
Lang Lang spielt Liszt.
Liebestraum, Paganini-Etüden u....
Höchste Zeit für Tanz auf den Vulkanen, Operetten auf Opernbühnen. Das christliche Abendland geht nicht unter, wenn um die Weihnachtszeit an der Berliner Staatsoper Jacques Offenbachs rabiate Mythentravestie «Orpheus in der Unterwelt» gegeben wird, neben Märchen wie der «Zauberflöte». Und der bilderwütige Regisseur Philipp Stölzl allzu vieles und Vielfältiges...
Wenn Madame hereingeschoben wird, ist die Wuppertaler Opernbühne schon fast voll. Knapp unter der Portalkante schwebt ihr zierlicher Kopf, ragt gerade noch sichtbar aus der tiefblauen Riesenrobe heraus, die ihr die Aura einer fernen Königin der Nacht verleiht. Doch diese wunderliche Majestät wünscht niemandem der Hölle Rache an den Hals, sie erzählt vielmehr eine...