Zwischen Himmel und Erde
Auf der Suche nach einer passenden Oper für die Musikfestspiele Potsdam stieß der Dramaturg Peter Reichelt auf ein Werk, das 1768 im Schlosstheater des Neuen Palais, damals eine Art riesiges Gästehaus im Park von Schloss Sanssouci, mit großem Erfolg gespielt worden war: Giuseppe Scarlattis «I portentosi effetti della Madre Natura» (Die wundersamen Wirkungen von Mutter Natur) auf ein Libretto von Carlo Goldoni.
Die erste Aufführung dieses Dramma giocoso fand 1752 in Venedig statt; 1764 war das Stück bereits anlässlich einer Hochzeitsfeier am preußischen Hof im Schloss Charlottenburg gegeben worden.
Im Mittelpunkt des turbulenten Werks steht Celidoro, eine Art italienischer Kaspar Hauser. Als Kind ließ ihn der Usurpator Ruggiero ohne Kontakt zur Außenwelt einkerkern, um selbst über die Insel Mallorca zu herrschen. Während eines Gewitters kann der zu einem jungen Mann herangewachsene Celidoro seinem Gefängnis entkommen. Zum ersten Mal in seinem Leben trifft er auf eine Frau, die ihn auf Anhieb so sehr fasziniert, dass er sich ihr körperlich nähern möchte. Cetronella weist ihn umgehend zurecht: So ungestüm dürfe er nicht mit Frauen umgehen, auch für die Liebe gäbe es schließlich ...
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Opernwelt 2023
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 50
von Thomas Seedorf
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