Zwischen Himmel und Erde

Prononciert: Giuseppe Scarlattis «I portentosi effetti della Madre Natura» aus Potsdam

Opernwelt - Logo

Auf der Suche nach einer passenden Oper für die Musikfestspiele Potsdam stieß der Dramaturg Peter Reichelt auf ein Werk, das 1768 im Schlosstheater des Neuen Palais, damals eine Art riesiges Gästehaus im Park von Schloss Sanssouci, mit großem Erfolg gespielt worden war: Giuseppe Scarlattis «I portentosi effetti della Madre Natura» (Die wundersamen Wirkungen von Mutter Natur) auf ein Libretto von Carlo Goldoni.

Die erste Aufführung dieses Dramma giocoso fand 1752 in Venedig statt; 1764 war das Stück bereits anlässlich einer Hochzeitsfeier am preußischen Hof im Schloss Charlottenburg gegeben worden.

Im Mittelpunkt des turbulenten Werks steht Celidoro, eine Art italienischer Kaspar Hauser. Als Kind ließ ihn der Usurpator Ruggiero ohne Kontakt zur Außenwelt einkerkern, um selbst über die Insel Mallorca zu herrschen. Während eines Gewitters kann der zu einem jungen Mann herangewachsene Celidoro seinem Gefängnis entkommen. Zum ersten Mal in seinem Leben trifft er auf eine Frau, die ihn auf Anhieb so sehr fasziniert, dass er sich ihr körperlich nähern möchte. Cetronella weist ihn umgehend zurecht: So ungestüm dürfe er nicht mit Frauen umgehen, auch für die Liebe gäbe es schließlich ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt 2023
Rubrik: CDs, DVDs und Bücher, Seite 50
von Thomas Seedorf

Weitere Beiträge
Zarte Nebel

In Polen gibt es ein neues, kleines und feines Opernfestival: das Baltic Opera Festival. Als Künstlerischer Leiter fungiert der polnische Bassbariton Tomasz Konieczny. 2009 entdeckte er bei einer konzertanten «Rheingold»-Aufführung (er selbst gab den Alberich) die szenisch damals noch brachliegende Waldoper von Sopot in der Nähe von Danzig und dachte über eine...

Ritterspiele

Am Ende hat die Grals-Ente Nachwuchs bekommen. Ferngesteuert fährt sie damit auf Rädern herein, und es folgt – ganz wie beim «Parsifal» oben im Festspielhaus – ein Happy End. Sogar der böse Zauberer Klingsor darf wieder zu den Gralsrittern gehören, nachdem er ein halblautes «Tschuldigung» gemurmelt hat. Wenn das Bühnenweihfestspiel auf der Probebühne IV für Kinder...

Le nozze di Figaro

Da ist ein Herr mit klarem Heiratswunsch
Genervt von einer riesengroßen Diva.
Denn der (nicht die) bumst täglich fremd, trinkt Punsch –
Und zürnt damit sein Weib (Frau Almaviva).

Der Typ, der denkt: «Ich darf’s, ich mach’s, denn Macht
Zieht Weiberherzen an!» (Am Schluss gibt’s «Diss»!)
«Ich treff’ Susanne heute Nacht um acht!
Ich bin so hot, ich bin so stark, so...