Zukunftsforschung
Streng abgezäunt sind die drei Biotope, und in allen wird reich geerntet. Hier die Bayerische Staatsoper mit ihren kulinarischen Stückbefragungen und dem weltklassigen musikalischen Niveau, dort das Gärtnerplatztheater, Münchens klingende Volksbühne – und dann gibt es noch die Bayerische Theaterakademie, die regelmäßig mit ihren Ausgrabungen Neugier weckt. Etwa mit Antoine Mariottes «Salome», die zur «Wiederentdeckung des Jahres» gekürt wurde, und jetzt gerade mit «L’arbore di Diana» des Mozart-Zeitgenossen Vicente Martín y Soler.
Letzteres wurde noch von Klaus Zehelein projektiert, doch viel spricht dafür, dass sein Nachfolger im Amt des Akademie-Präsidenten, Hans-Jürgen Drescher, bei dieser Politik bleibt.
Auch künftig soll es also Opern mit dem Münchner Rundfunkorchester im Prinzregententheater geben, wobei Drescher vor übertriebenen Erwartungen warnt – schließlich sei man ja ein Ausbildungsinstitut. «Sicher werden wir Stücke spielen, die andere nicht ansetzen, und damit Aufmerksamkeit erregen, aber die müssen tauglich sein für die jungen Sänger.» Wohin die Reise mit Drescher geht? Das Stichwort «digital» fällt oft im Gespräch. Das geht von der Video-Würze in Inszenierungen über ...
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Opernwelt April 2015
Rubrik: Magazin, Seite 68
von Markus Thiel
Politisches Musiktheater – was heißt das heute? Mit welchen Mitteln müssten, sollten, könnten Komponisten und Interpreten arbeiten, um aufzurütteln, Geist und Sinne zu sensibilisieren für das wunde Wunder unserer Welt? Gewiss, Oper war schon immer politisch: Macht und Revolte, die Dialektik von Herr und Knecht, die Utopie eines erfüllten, von aller Not befreiten...
Frau Wagner, im Internet gibt es eine Aufnahme, da singen Sie Puccinis «O mio babbino caro», und beim ersten «Si, si» passiert’s: Sie verlieren diesen Riesenohrring ...
Und meine Schreckgrimasse schwirrt jetzt auf ewig im Internet herum (lacht). Das Ding war einfach zu schwer! Bei solchen Missgeschicken gilt: Weitersingen ist alles! Man muss spontan sein.
Die...
Im Klassik-Jetset trifft man unausweichlich auf diesen ganz bestimmten Typ. Dem Aussehen nach lebt er ausschließlich von miesem Airlinefraß und matten Pausenhäppchen. Die Zähne schimmern gräulich, der Atem haucht Theatermoder. Über seiner Schulter hängt eine abgewetzte Kunstledertasche, und das ist dann auch schon alles, was er an Gepäck dabei hat. Darin: ein...