So la, la, la
Ein Vorspiel auf dem Theater, das es in sich hat: Eigentlich ist ja «La Fest» angekündigt, eine «Musiktheaterkreation» mit Musik von Bach, Händel, Vivaldi und anderen. Aber die gibt es erst später – so jedenfalls Eric Gauthier, der sich an der Staatsoper Stuttgart mit dem Abend nicht bloß als Regisseur vorstellt, sondern gleich auch den Maître de Plaisir gibt, der angeblich noch mitten in den Party-Vorbereitungen steckt ...
Wer den Künstler kennt – und wer kennt ihn nicht in Stuttgart, wo er seit 15 Jahren als Direktor und Choreograf der Gauthier Dance Company am Theaterhaus einen Erfolg um den anderen feiert? –, ahnt schon bei seinen ersten Worten, dass der Abend trotz einer angekündigten Länge von drei Stunden (inklusive After-Show-Lounge) kurzweilig werden wird. Schließlich ist Gauthier nicht nur ein begnadeter Entertainer, von dem sich noch jeder ganz persönlich angesprochen fühlt. Der Franco-Kanadier ist auch klug genug, sich als Debütant dem Vergleich mit anderen Opernregisseuren erst mal nicht zu stellen. Er macht, was er auch sonst gern macht: sein eigenes Ding. Oder anders: Er veranstaltet ein Fest.
Also muss man sich erstmal kennenlernen, um richtig miteinander feiern zu ...
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Opernwelt Februar 2024
Rubrik: Panorama, Seite 40
von Hartmut Regitz
Als am Ende der Bonner Aufführung von Arnold Schönbergs biblischer Oper «Moses und Aron» die letzten Streichertöne verklingen, das Licht auf der Szene erlischt, der Vorhang sich schließt und, bevor der erlösende Beifall losbricht, mehrere Sekunden lang beklommenes Schweigen herrscht, gibt es wohl kaum einen Zuschauer, dem nicht die Verzweiflung des in sich...
Mag sein, dass Karl Gottlieb Lappe schon vor mehr als zweihundert Jahren das erlebte, was inzwischen als «Nahtoderfahrung» auch die Wissenschaft zunehmend beschäftigt. Der Schöpfer jenes Gedichts «Im Abendrot», das in Schuberts Vertonung so weithin berührt, endet mit der Zeile, «... und dies Herz, eh es zusammenbricht, trinkt noch Glut und schlürft noch Licht»....
Arme Königin. Liegt dort, ganz und gar zerstört nach der Abreise ihres Geliebten, auf der nackten Erde, und weiß sich nicht anders zu helfen, als ihr Schicksal zu beklagen, mit Tönen, die allerdings direkt aus dem Himmel zu kommen scheinen, so schmerzensreich schön klingen sie, wie von einem verwundeten Engel entsendet. Didos Klagearie «When I am laid in earth» aus...