Seelenräume

Warschau: Verdi: La traviata

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Kameras, Mikrofone, roter Teppich, Blitzlichtgewitter: Die Premiere von «La traviata» in Warschau erregt große Aufmerksamkeit bei den lokalen Medien und bei der Politik- und Kulturprominenz der Hauptstadt. Kein Wunder: Zwar kann die Opera Narodowa in dieser Spielzeit stolze dreizehn Premieren vorweisen, darunter ein Ballett über Kurt Weill und die polnische Erstaufführung von Xenakis' «Oresteia». Das Kernrepertoire allerdings ist «nur» mit vier neuen Aufführungen vertreten. Der Fokus liegt also auf dieser Premiere.

Regie führt Mariusz Trelinski, der «verlorene Sohn», der 2008 zum zweiten Mal in seiner Karriere Künstlerischer Leiter des Hauses wurde.

Der Abend wird dann allerdings zum Triumph für zwei andere polnische Künstler. Aleksandra Kurzak, die auch an der Met, der Scala und an Covent Garden singt, schöpft als Violetta aus einem nie versiegenden, in allen Lagen blühendem Power-Sopran – so sehr, dass sie in dieser Rolle fast ein bisschen unglaubwürdig wirkt. Eine verzärtelte, an Schwindsucht leidende Frau ist sie jedenfalls nicht, eher eine Königin der Nacht, die noch kurz vor ihrem Ende die Kraft hat, ein zornig-aggressives «zu spät» zu bellen, Stühle um- und Schuhe ...

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Opernwelt April 2010
Rubrik: Panorama, Seite 48
von Udo Badelt

Vergriffen
Weitere Beiträge
Verunglückt, verbessert, angesäuert

Über die Krise des Verdi-Gesangs lässt sich wohlfeil klagen. Ausgeblendet wird dabei meist eine nicht minder bedenkliche Krise der Verdi-Regie. Diese letztere Krise greift besonders dann, wenn die Produktionen eine gewisse Etat- und Gagenklasse überschreiten. Vor allem davon künden die hier vorgestellten DVD-Neuerscheinungen, egal ob sie Aufführungen von 2008 oder...

Mit den Klängen kamen die Tränen

 

Erstes Bild: Chopin geht ins Theater
 
Wir stellen uns die Szene vor. Wie der junge Mann, von der Dominsel kommend, über die Promenade am Festungsgraben schlendert, gedankenversunken. Wie er von dort, Gryphius und Lessing folgend, Alfred Kerr und Theodor Fontane zuvorkommend, in Richtung Altstadt strebt, hin zu der von Altaristenhäusern gesäumten Elisabethkirche...

TV-Klassiktipps

ARTE
1.4. – 6.00 Uhr (Teil 1)
2.4. – 6.00 Uhr (Teil 2)
Der Kammerchor Accentus.
Musikalische Leitung: Laurence Equilbey. Transkriptionen von Werken von Mahler, Ravel, Schubert und Barber; Debussy, Ravel, Mahler, Prokofjew und Vivaldi.

3.4. – 8.00 Uhr (Teil 17)
Little Amadeus.
Zeichentrickserie über die Abenteuer des jungen Mozart. 17. Keine Angst vor Pocken.

4.4. – 10.10...