Rostock macht Theater klein
Sie haben alles versucht. Noch im November vergangenen Jahres mit einem enthusiastisch aufgenommenen «Don Giovanni» gezeigt, was die Opernsparte des Volkstheaters Rostock draufhat. Und jüngst – passend zur Krise – mit «Mahagonny» nachgelegt. Es hat nicht geholfen. Ende Februar stimmte eine knappe Mehrheit der Rostocker Stadtverordneten für eine sogenannte «2+2-Struktur»: Schauspiel und Orchester sollen erhalten bleiben, die Tanzkompanie aufgelöst und Oper aus Schwerin zugeliefert werden.
Auch wenn es zunächst keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll, läuft der Beschluss auf das Ende des Vierspartenbetriebs hinaus. Der Rostocker Intendant Sewan Latchinian kann künftig nur noch Sprechtheater und Konzerte in Eigenregie produzieren. Damit hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Kulturminister Mathias Brodkorb (SPD) durchgesetzt, der seit Langem auf Spartenschließungen in der Hafenstadt drängte. Das dringend benötigte neue Haus dürfte nun in noch weitere Ferne gerückt sein.
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Opernwelt April 2015
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Albrecht Thiemann
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Herr Tcherniakov, kürzlich haben Komponisten, Sänger, Regisseure, Bühnenbildner, Operndirektoren und Dramaturgen in Heidelberg einen ganzen Tag lang über «politisches Musiktheater heute» diskutiert. Können Sie mit diesem Begriff etwas anfangen? Hat er eine Bedeutung für Ihre Arbeit?
(überlegt lange) Es gab vielleicht mal Zeiten, in denen dieser Begriff wichtig war....
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