Pop-psychedelische Space-Oper
Auf einem braunen Ledersessel, hinter einem großen Lenkrad, sitzt eine Frau mit dunkler Sonnenbrille und Lederjacke. Mit einem türkischen Popsong auf den Lippen lenkt sie den fiktiven Bus an der Skyline einer Großstadt vorbei. Hinter ihr klammern sich zwei Männer und eine Frau an einer Haltestange fest und wippen schlecht gelaunt im Takt. Eine türkische Version des Musicals «Linie 1», könnte man denken. Doch dann der Plot-Twist: Der Bus hebt ab und kollidiert mit einem außerirdischen Planeten.
Dort erfahren die Weltreisenden von einem zweiköpfigen Papagei und einer digitalen Schutzmantelmadonna namens UmaXT, dass eine Geheimorganisation aus korrupten Politikern plant, die Erdbewohner ihrer wichtigsten Ressource zu berauben: ihrer Phantasie. Die Menschheit muss gewarnt werden! Zuvor muss aber der Minibus repariert werden. Und zwar mit Musik. Während Videoprojektionen psychedelische Farbströme zeigen, singen und tanzen die Gefährten so lange zu lebensbejahenden Beats, bis der kleine Transporter wie von Zauberhand wieder fahrtüchtig ist. Ein zünftiger Rave ist eben die Lösung für fast alle Probleme.
Leider wirkt das Bühnengeschehen von «Consistent Fantasy is Reality» genauso ...
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Opernwelt April 2025
Rubrik: Magazin, Seite 78
von Anna Schors
Seit einer Produktion in Freiburg 1971 brauchte Maurice Yvains Erstlingsoperette «Ta Bouche» trotz Volker Klotz’ Lobeshymne im Standardwerk «Bürgerliches Lachtheater» mehr als ein halbes Jahrhundert, um erneut in einem deutschen Theater gespielt zu werden. Dabei hatte schon die Uraufführung am Pariser Théâtre Dannou 1921 eine ganze Reihe von Erfolgen nach sich...
Frau Zaharia, Ihr Weg zur Oper scheint nicht der geradlinigste gewesen zu sein. Sie haben als Pianistin begonnen und wollten dann Musikwissenschaftlerin werden. Singen war nur die dritte Option?
Und Oper die vierte. Ich habe sechzehn Jahre Klavier gelernt und ein Lehrdiplom erworben, darf also unterrichten – hoffentlich kommt es niemals dazu (lacht) … Das...
Als Theodor Fontane gefragt wurde, um was es im «Stechlin», seinem letzten Roman, denn gehe, brauchte er nicht viele Worte: «Zum Schluss stirbt ein Alter, und zwei Junge heiraten sich; – das ist so ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht.» Der Rest: literarisches Abendleuchten, Gelassenheit des Alters, ein lächelndes Ja-Sagen zur Hinfälligkeit alles...