«Oper funktioniert nicht wie DSDS»
Vielleicht Wotans Abschied? Doch das, so dachte er sich im jugendlichen Vorwitz nach einem Blick in den Klavierauszug, kann niemand spielen. Dann lieber die Standards. «O Isis und Osiris» und ein Schubert-Lied, dies dummerweise im gedeckten, profunden Sound des Vorbildes. «Herr Groissböck», tönte es da aus dem Dunkel, «welchen Lieblingssänger haben Sie denn?» «Kurt Moll», kam es umgehend zurück. «Das», so die höhnisch lachende Kommission, «haben wir uns fast gedacht».
Jahre ist das her, dieses Vorsingen an der Wiener Hochschule.
Die Zeit der Imitation ist längst vorbei: Günther Groissböck hat seine Stimme gefunden. Und die trägt den jetzt 34-Jährigen in die hehrsten Musentempel der Welt. Eine sehr markante Stimme ist dies. Mit sonorer Kraft, gut gefasst und ausgestattet mit einem äußerst stabilen Material, das sich flexibel auch Mozart fügt. Und das man nicht automatisch in Fach-Schubladen einordnen kann: Die New Yorker Met vertraut ihm immerhin den Banquo an, Madrid 2012 den Boris Godunow. Aber bei dieser Herkunft – Geburt im niederösterreichischen Waidhofen an der Ybbs, also deutschsprachig sozialisiert, dazu noch blond und stattlich – werden Agenturen und Intendanten gern ...
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Opernwelt Juli 2011
Rubrik: Magazin, Seite 64
von Markus Thiel
Ob es Alan Curtis noch zu einer Gesamtaufnahme aller Händel-Opern bringen wird? Dank der finanziellen Unterstützung der Händelianerin Donna Leon ist die Aufnahmeliste des 76-Jährigen schon auf über zehn Werke gewachsen, und nachdem frühere Curtis-Einspielungen eher den Werken aus der zweiten Reihe («Lotario», «Arminio») galten, wagt er sich seit einiger Zeit an...
Herr Nagy, Ihr Lebenslauf fordert eine Bemerkung einfach heraus: Vor etwas mehr als 24 Jahren sangen Sie als Knabensopran den Hirten im «Tannhäuser», jetzt steht Ihr Bayreuth-Debüt an. Bald können wir Sie zum Silbernen Wagner-Jubiläum beglückwünschen…
Stimmt, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Und das mit nur zwei Wagner-Partien! Ich komme ja aus der...
Wenigstens Serge Dorny war irgendwann beruhigt. Schließlich konnte der Intendant der Oper Lyon das unter «Erledigtes» abheften, was andere so heiß ersehnen: einen Vertrag mit der Unterschrift von Kirill Petrenko. Den beiden Bayreuther Schwestern fehlt nämlich weiterhin das Jawort des Dirigenten (was den «Ring» anno 2013 zur brandgefährlichen Hängepartie macht). Und...