Neue Opern braucht das Land!

Titus Engel gehört zu den führenden Dirigenten der zeitgenössischen Oper – für ihn die Lebensversicherung der Gattung überhaupt

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Zeigt mal Eure Papiere», sagt Titus Engel in der Probe. Und die Musikerinnen und Musiker der Basel Sinfonietta rascheln mit unterschiedlich großen Papierfetzen, die für die Aufführung von Isabel Mundrys «Endless Sediments» für Kammerorchester notwendig sind. Backpapier oder Schmirgelpapier? «Wir brauchen ein dezentes Knistern. So steht das in der Partitur», erklärt der Schweizer Dirigent. Seit einer Saison ist Engel Chefdirigent des selbstverwalteten, auf Neue Musik spezialisierten Orchesters.

Neben neuen Konzertformaten, interkulturellem Dialog und einer stilistischen Offenheit gegenüber Jazz, Rock und Elektronischer Musik wird mindestens ein Konzert pro Saison mit Werken von Komponistinnen bestritten. Auch Gemma Ragúes Pujols neues Werk «Trust me» für Performance-Künstlerin und Orchester probt Engel präzise und unaufgeregt. Klare Spielanweisungen statt blumiger Erklärungen. Und ein höflicher, entspannter Umgangston. Der 49-jährige Züricher freut sich über seine erste Chefposition, da er dadurch noch mehr gestalten kann als im normalen Musikbetrieb. Und der Posten des Generalmusikdirektors? «Ich bin weniger bekannt für das Kernrepertoire als für spezielle Kombinationen oder auch ...

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Opernwelt September/Oktober 2024
Rubrik: Magazin, Seite 88
von Georg Rudiger

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