Manche lieben das «excitement»
2019 ist nicht nur Offenbach-Jahr, im Dezember jährt sich auch zum 200. Mal der Geburtstag jenes bedeutenden Schriftstellers, der hinter der vorgeblichen Ereignislosigkeit seiner Texte eine unbändige sprachliche Kreativität und Musikalität durchblicken ließ. Vermutlich hat gerade dieser Umstand dazu geführt, dass die Oper um die Romane Theodor Fontanes einen weiten Bogen machte – Ausnahmen wie Iris ter Schiphorsts und Helmut Oehrings «Effi Briest» oder Detlev Glanerts «Oceane» bestätigen die Regel.
Zu Liedern verarbeitet wurden einige seiner Balladen und Gedichte – von Tonsetzern aus der zweiten Reihe. Dabei wusste schon Fontane, dass die Herztöne des Kaiserreichs nicht ohne Musik schlugen. Eine Spurensuche
Er hatte es wenigstens versucht. Aber nun ging «ein Tubablasen los, als wären es die Posaunen des Letzten Gerichts. Mir wird immer sonderbarer, und als die Ouvertüre zu Ende geht, fühle ich deutlich: ‹noch 3 Minuten und du fällst ohnmächtig oder todt vom Sitz› Also wieder ’raus.» So beschreibt Theodor Fontane sein Inaugurationserlebnis im Musiktempel der Bayreuther Festspiele. Den «Parsifal»-Besuch im regennassen Sommer 1889 bricht er gleich nach dem Vorspiel ab, als er es im ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt Jahrbuch 2019
Rubrik: Theodor Fontane, Seite 110
von Kerstin Schüssler-Bach
Schon als junge Generalmusikdirektorin des Theaters Erfurt ließ sie aufhorchen. Nun hat Joana Mallwitz binnen einer Saison das Orchester des Staatstheaters Nürnberg auf eine neue, aufregende Ebene geführt. Mit Prokofjews «Krieg und Frieden», Wagners «Lohengrin» und einer Reihe von Konzerten. Schon interessieren sich Frankfurt und München für eine Musikerin, die...
Den Anfang machten Köln, Wien und Stuttgart. Mitte der 1980er entdeckten die Intendanten der dortigen Opernhäuser ihr Herz für Kinder und gründeten eigene Abteilungen, in denen sie bald altersgerechte Inszenierungen sowie pädagogische Angebote und Partizipationsprojekte professionalisierten. Inzwischen ist das Kindermusiktheater als eigenständige Kunstform mit...
Bayreuth feierte sein blaues Wunder: Ein solches zauberte Neo Rauch gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Künstlerin Rosa Loy, auf die Bühne des Festspielhauses und verdonnerte damit die Regie (Yuval Sharon) beinahe zur Untätigkeit. Sängerisch hingegen bot dieser «Lohengrin» große Kunst, nicht zuletzt dank der famosen Leistung des Titelhelden: Mit Piotr Beczała «kam...