Lichtgemälde
Griechenland war ein doppelter Problemfall bei den Internationalen Maifestspielen in Wiesbaden – einmal überraschend, einmal nicht. Das unerwartete Problem: Zwei Jahre lang war das große Gastspiel der Nationaloper aus Athen vorbereitet worden, doch dann machte die griechische Schuldenkrise einen Strich durch die Rechnung. Eine Absage drei Wochen vor Beginn der Festspiele; da waren die angekündigten Vorstellungen von «La Bohème» und «Ariadne auf Naxos» schon gut verkauft.
Der Ersatz dürfte die meisten Besucher, die ohnehin eher auf Kulinarik als auf szenische Neudeutungen gepolt sind, befriedigt haben: «Lucia di Lammermoor» aus Cagliari – ein Gruß aus der Heimat des Belcanto, einer Stilrichtung, die in Wiesbaden seit vielen Jahren kaum noch auf dem Spielplan steht.
Das zu erwartende Problem betraf die Eröffnungspremiere. Dafür hatte sich das Hessische Staatstheater Rebecca Horn engagiert, die arrivierte bildende multitalentierte Künstlerin. Für ihre Sciarrino-Deutung in Salzburg und Berlin gab es sehr unterschiedliche Einschätzungen – und die Bedenken kann man bei der neuen «Elektra» nur wiederholen. Mit einer herkömmlichen Operninszenierung hat das Ganze wenig zu tun. Die spannenden ...
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