Laute(r) Frivolitäten

Offenbachs «La Vie parisienne» und Messagers «Coups de roulis» in Neuaufnahmen

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Einmal mehr hat die Fondation Bru mit der Veröffentlichung von Jacques Offenbachs Opéra-bouffe «La Vie parisienne» in der von ihr initiierten und inzwischen auf 41 Gesamtaufnahmen französischer Opern des 19. Jahrhunderts angewachsenen CD-Reihe einen Volltreffer gelandet. Dabei zahlt es sich aus, dass das Engagement nicht nur den Gipfeln der ernsten, sondern auch den Tälern der leichten Muse gilt. Denn gerade mit der Überlieferung und Edition der Werke Offenbachs ist es bekanntlich schlecht bestellt.

Von «La Vie parisienne» immerhin hat Jean-Christophe Keck bereits im Jahr 2000 eine kritische Ausgabe vorgelegt. Sébastien Troester geht mit seiner im Auftrag der Fondation Bru entstandenen neuen Edition jetzt einen entscheidenden Schritt weiter und rekonstruiert nichts weniger als die Urfassung von Offenbachs Original-Partitur, die sich im Probenprozess der Uraufführung 1866 drastische Eingriffe gefallen lassen musste.

Weil die aus Schauspielern bestehende Truppe des Théâtre du Palais-Royal stimmlich überfordert war, musste Offenbach radikale Kürzungen und Vereinfachungen der Musik vornehmen. Nur ein Drittel der Nummern blieb unverändert, ein weiteres Drittel entfiel, und der Rest, ...

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Opernwelt Dezember 2024
Rubrik: CD, DVD, Buch, Seite 28
von Uwe Schweikert

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