Keine leichte Kost
Seit nunmehr fast sieben (guten) Jahren ist nahe Athen das Stavros Niarchos Foundation Cultural Center in Betrieb, ein massiver Gebäudekomplex, in dem sich unter anderem auch die Greek National Oper (GNO) mitsamt einer großen und einer kleinen Bühne befindet. Wie ein eigener Stadtteil erstreckt sich das Kunst- und Kulturzentrum am Rande eines 400 Meter langen Kanals fast bis ans Meer; vom Dach des Opernhauses hat man einen Blick auf den Saronischen Golf.
Athen will Anschluss finden an den internationalen Opernbetrieb, den es lange Zeit ein bisschen vom Rande beobachtet hat, obwohl das Land bis heute große Stimmen hervorbringt und vor allem hervorgebracht hat. Wer denkt nicht stante pede an die (vermutlich) Größte von allen, an Maria Callas, die zwar in New York geboren wurde und in Paris starb, sich aber ein Leben lang als Griechin begriff und dies nachdrücklich immer wieder betonte. Athen hat der Primadonna assoluta, deren 100. Geburtstag die Musikwelt im vergangenen Jahr feierte, endlich auch ein eigenes Museum eingerichtet, zentral gelegen, gleich gegenüber der Kathedrale Mariä Verkündigung. Gezeigt werden dort mehr als 1300 Exponate, darunter Klavierauszüge, Kostüme, Fotos, ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Opernwelt-Artikel online lesen
- Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Opernwelt März 2024
Rubrik: Magazin, Seite 68
von Regine Müller
Ein Märchen ist ein Märchen. In diesem besonderen Fall zwar eines für Erwachsene, aber doch für solche, die im Innersten Kinder geblieben sind. Wo in der Fabel für die echten Kleinen die Prinzessin und der Prinz sich suchen und nach einigen Prüfungen dann auch finden, sind es hier die Kaiserin und der Kaiser, die als namenlose Idealgestalten traumverloren über die...
Die romantische Oper lebt, auch in ihren letzten Exemplaren, vom Dreiklang aus Natur, Liebe und Tod. Streicht man einen dieser Topoi, wird es schwierig; streicht man zwei, ist es nicht mehr romantisch; streicht man drei, haben wir es mit schlechtem Regietheater zu tun. Die neue Berliner «Rusalka» kennt weder Natur noch Liebe; sie bietet lediglich Surrogate an. Im...
Es ist schon faszinierend, wie vernehmlich Fafner klingt, wenn er mal nicht in der Ecke liegt und pennt. In vorsichtigen, zugleich markanten Sekundschritten wandelt er übers düstere b-Moll-Feld des «Siegfried»-Vorspiels, leise grummelnd und doch klar bei Sinnen, überaus präsent und der Situation gewärtig, die 90 Minuten später todbringend aus dem Ruder laufen wird....