«Jede Partie soll mein Baby werden»
Herr Zielke, die erste Information auf Ihrem Facebook-Account lautet «Ich bin 1,87 Meter groß». Warum ist das so wichtig?
Der Eintrag ist 20 Jahre alt, glaube ich. In den Sozialen Netzwerken wird ja Selbstdarstellung großgeschrieben. Hobbys wie Reiten, Reisen – da fand ich eine solche Banalität ganz passend.
Wie wichtig ist Social Media in Ihrem Beruf?
Sehr wichtig. Ich hänge da relativ viel ab. Als Werbung und als Netzwerk funktioniert das wahnsinnig gut.
Man sieht aber leider auch selbst, wer wo was singt – und denkt sich: Hm, warum der, warum nicht ich?
Arbeiten Sie noch mit einem Gesangspädagogen?
Ja, mit Klaus Wallprecht. Nicht ständig, aber wir haben doch häufig Kontakt. Wir arbeiten nicht nur stupide in einer Gesangsstunde, sondern essen auch was zusammen. So hat es Klaus mit seinem Lehrer Gino Bechi immer gehalten. Dann gucken wir uns Youtube-Videos mit Sängerinnen und Sängern an und analysieren. Es gibt schließlich ein paar Wege, die nach Rom führen. Ich habe neulich in einer Vorstellung bestimmt mit drei verschiedenen Techniken gesungen, manches also ausprobiert. Es müsste alles irgendwie mit Einfachheit zu tun haben. Ich weiß es aber nicht genau, deshalb unterrichte ich ...
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Opernwelt Februar 2025
Rubrik: Interview, Seite 30
von Markus Thiel
Alexander Puschkin ist gerade mal 31 Lenze alt, da schreibt er ein Gedicht, das in seiner gedankenschweren Melancholie klingt wie der Abschiedsgruß eines Lebensmüden. «Der irren Jahre längst vergangene Lust / Liegt lastend wie ein Rausch auf meiner Brust. / Doch wird, wie Wein, der Schmerz, den ich erfahren, / Nur stärker noch und schwerer mit den Jahren. / Mein...
Das Theater als Tollhaus? Bitte, hier haben wir es! 1500 Schulkinder veranstalten schon vor Beginn der «Familienoper zur Weihnachtszeit» eine Party, wie sie so nicht im Buche steht, jedenfalls nicht in dem jener Erzieherinnen, die sich nach Kräften mühen, die Begeisterung zu dämpfen, damit man die Musik aus dem Graben, wo Neil Valenta seines Amtes waltet, zumindest...
Rien ne va plus? Au weia!» Mit diesem Geflachse, als hätten sie’s geahnt, beginnt das Editorial der Stuttgarter «Oper im Winter» zur Aufführung von Ralph Benatzkys «Casanova» auf Musik von Johann Strauss. Einen solchen künstlerischen GAU hat das Haus seit 2006 nicht mehr erlebt. Damals kam Klaus Zehelein bei seiner allerletzten Premiere der Regisseur abhanden,...