Jahrhundertwendelieder

Die Mezzosopranistin Anke Vondung legt ihr erstes CD-Recital vor, kongenial begleitet von Christoph Berner

Opernwelt - Logo

Anke Vondung, seit Langem Gast auf den großen Bühnen der Welt, legt nach einer Reihe von Produktionen, in denen sie sich im Ensembleverbund mit anderen Sängern präsentierte, ihre erste Solo-CD vor. Ihr inspirierender Partner am Klavier ist der österreichische Pianist Christoph Berner, dem gemeinsam mit dem Tenor Werner Güra einige der eindrucksvollsten Liedproduktionen der letzten Jahre zu danken sind.



Schwerer hätte es sich die Sängerin mit ihrer ersten Sololied-Aufnahme kaum machen können: Wiener Moderne um 1900, ein für Ausführende und Hörer höchst anspruchsvolles Repertoire, ausdruckssatt und rätselhaft zugleich, im Ton leicht zu verfehlen. Anke Vondung wird der selbst gestellten Herausforderung beeindruckend gerecht. Ihre üppige, dunkel timbrierte Mezzosopranstimme weiß sie souverän zu entfalten, auch im Forte bleibt sie immer rund, im Piano verliert sie nie an klanglicher Dichte, selbst dort, wo sie «tonlos» agieren soll (beim «Stirb!» im vierten der Gesänge op. 2 von Alban Berg), geschieht dies überaus intensiv. Mit Christoph Berner verbindet sie beim Ausspinnen und Ineinanderschlingen der komplexen musikalischen Linien ein inniges Band, Sängerin und Pianist bilden eine ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt April 2015
Rubrik: CD des Monats, Seite 29
von Thomas Seedorf

Weitere Beiträge
Starke Frauen

Wolfgang Sawallisch war, das ist angesichts seiner legendären Wagner- und Strauss-Aufführungen in Vergessenheit geraten, ein brillanter Mozart-Interpret. «Così fan tutte» gelang ihm am besten: mit einer kühlen Eleganz, die dem Marivaux-Sujet optimal gerecht wurde und gleichzeitig mit der atmenden Emotionsintensität, die Mozart ihm hinzufügt. Auch als er im Juli...

Zerschossene Träume

Serge Dorny lehnt sich zurück und weist in die Ferne. In seinem gläsernen Büro hoch über Lyon räsoniert der Opernintendant über Interaktionen mit den Stadtteiltheatern oder dezentrale Kultur- und Bildungsprojekte, welche die drittgrößte französische Stadt und ihre sozialen Problemviertel so bitter nötig haben. «Für mich sind kulturelle Aktivitäten in diesen...

Was kommt...

Geheime Gärten
Ein «Sunken Garden» bei Michel van der Aa, der Nicht-Ort zwischen Leben und Tod in Glucks «Orfeo», die Kunstinsel Elysium in Schrekers «Die Gezeichneten» – das Opernfestival in Lyon ist eine Reise in verrätselte Reiche. 

Maskerad’
Octavian war einst ihre Paradepartie, heute führt Brigitte Fassbaender beim «Rosenkavalier» Regie. Wie jetzt in Baden-Baden...