Empfindsam
Die Londoner Wigmore Hall gilt als Mekka des Liedgesangs, und Robin Tritschler hat sich den Weg dorthin nicht erschlichen. Der junge Ire – kein Deutscher, wie man aufgrund des Namens vermuten könnte –, ist Absolvent der Royal Irish Academy seiner Heimatstadt Dublin sowie der renommierten Königlichen Akademie in London und Träger des Kathleen-Ferrier-Award, war 2012-2014 «BBC Radio 3 New Generation Artist», sang häufig an der Welsh National Opera und gastierte u. a. an der Royal Opera Covent Garden sowie La Monnaie in Brüssel.
Und beim Aldeburgh Festival: Im Bereich des Liedgesangs verdankt er seinen Ruf denn auch vor allem den so kultivierten wie empfindsamen Interpretationen des Œuvres von Benjamin Britten.
Technisch ist Tritschler fast untadelig; die Stimme ist gut fokussiert, er phrasiert subtil. Das Timbre ist klar, mit einem kleinen «Bibber», doch ohne alles Knödelige, das man sonst bei englischen/angelsächsischen Tenören nicht selten festzustellen meint. Auf der vorliegenden CD – aufgenommen live in besagter Wigmore Hall – überzeugt er, sensibel begleitet von Iain Burnside, mit nuancierten Interpretationen von Sechs Hölderlin-Fragmenten op. 61 und fünf der ...
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Opernwelt April 2015
Rubrik: Hören, Sehen, Lesen, Seite 30
von Gerhard Persché
«Tut wu-a yeri enti / Waa wau yeri wenenet.» Schon die Sprache schafft Distanz. Echnaton, der Pharao mit den radikalen Ideen und der unstillbaren Sehnsucht nach dem Licht, preist den Schöpfer der Dinge und des Lebens, der die Menschen mit seinen Augen und die Götter mit seinem Mund schuf, (meist) in altägyptischer Sprache: «Perer en rem em yertif / Cheper netscheru...
Impressum
56. Jahrgang, Nr 4
Opernwelt wird herausgegeben von
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
ISSN 0030-3690
Best.-Nr. 752277
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Fax: +49(0)30/25 44 95 12
E-Mail: redaktion@opernwelt.de
Redaktionsschluss dieser Ausgabe
war der 09.03.2015
Redaktion
Wiebke Roloff
Albrecht Thiemann (V. i. S. d....
Frau Yoncheva, von einigen Beobachtern werden Sie schon als «neue Netrebko» gehandelt. Schmeichelhaft oder beängstigend?
Weder noch. Anna Netrebko halte ich für einzigartig. Sie hat ihre DNA und ich die meine. Ich bewundere die Stärke, mit der sie es in diesem Beruf bislang ausgehalten hat. Immer neu zu sein und sich dabei treu zu bleiben, ist schwer. Man muss harte...