Im Focus der Ausgabe März 2011
Die eine hat sie gerade zum letzten Mal auf der Bühne gesungen, die andere zum ersten Mal: Während für Edita Gruberova «La traviata» nun Geschichte ist, scheint Marlis Petersen eine neue Paraderolle für sich zu entdecken. Peter Konwitschnys Produktion ist ganz auf die liebestodkranke Hauptfigur zugeschnitten. An anderer Stelle in diesem Heft kommt der Regisseur selbst zu Wort: Er berichtet von seinen Erfahrungen in Japan (siehe «Thema»).
Wenn man an Grenzen stößt, werden nicht selten kreative Kräfte frei.
Zwei Beispiele in diesem Heft: Das Gruberova-Porträt beschreibt, wie sich die slowakische Belcanto-Spezialistin immer wieder neu erfindet. Die Reportage aus Thüringen und Sachsen zeigt, wie unter schwierigsten Bedingungen spannendes Musiktheater entsteht. Stücke wie Braunfels’ «Ulenspiegel» (Gera), Verdis «Gustavo III.» – der (rekonstruierte) Ur-«Ballo» – (Plauen) oder Nicolais «Heimkehr des Verbannten» (Chemnitz) sind Raritäten, die nirgends sonst auf dem Spielplan stehen.
Außerdem im Focus: Christophe Roussets und Mariame Cléments intelligente Deutung von Rameaus «Castor et Pollux» im Theater an der Wien sowie der mit Nina Stemme, Vesselina Kasarova, Peter Seiffert und Michael ...
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Am Anfang der Operngeschichte stand die Idee eines Schauspiels, in dem die Worte nicht gesprochen, sondern gesungen werden.1 Die Formeln, mit denen die ersten Opernkomponisten das aus dem Sprechen abgeleitete Singen charakterisierten, heben die Vermittlung zwischen beiden Formen menschlicher Mitteilung hervor: Jacopo Peri etwa teilt mit, dass er in seiner...