Das Staunen hat er nicht verlernt
Man muss ihn wohl als Lebenskünstler bezeichnen. Wilfried Hiller hat nie mit seiner Energie und Fantasie gegeizt. Wahrscheinlich ist ihm gerade deswegen immer neue zugewachsen. Ein ganzes Berufsleben lang, von 1971 bis 2006, war er Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk, hat dort über 21 000 Stunden Programm zusammengestellt und viel bewirkt in Sachen Neue Musik und Musikvermittlung. Bürokrat wie viele seiner Kollegen ist er dabei nicht geworden. Im Gegenteil: Das Münchner Musikleben verdankt ihm längst legendäre Musikreihen wie die «Musiknächte» und «musik unserer zeit».
Auch das Festival «Orff in Andechs» hat er initiiert, war Carl Orff doch ab 1968 sein Lehrmeister und Mentor – auch was die Absage an Scheuklappen jeglicher Art betrifft. Neben all seinen anderen Aktivitäten (zu seinen Schülern gehören Jörn Arnecke und Jörg Widmann) komponierte der gelernte Schlagzeuger Hiller Musik, die offen ist für viele Hörerschichten und Besetzungen. Gemeinsam mit Michael Ende hielt er Kinder jeden Alters mit «Das Traumfresserchen» und «Tranquilla Trampeltreu» in Atem, ohne sich im Geringsten anzubiedern. Mit dem «Goggolori» traf er die bayerische Mentalität auf den Kopf und schaffte den ...
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Eine Aktualisierung der Oper und ihrer Handlung sei ausdrücklich nicht sein erklärtes Ziel, betont Luca Ronconi, Koordinator und Betreuer des für dieses «Intolleranza»-Projekt verantwortlich zeichnenden Studentenkollektivs. Vielmehr gehe es darum, gleichsam
fotografisch «die Erinnerung an die historischen Umstände zu wecken, unter denen das Werk ursprünglich...
Die Insignien und Embleme unterschiedlichster Religionen, sie fügen sich hier zu einem unheimlichen, erdrückend wirkenden Labyrinth aus Statuen. Antike Gottheiten: Buddhas, Pharaonen, Drachen, Madonnen, Gekreuzigte... Wer findet sich noch zurecht auf diesem Skulpturenfriedhof? Wer verheißt Orientierung? Wo sind die echten Heilsbringer?
Für Joan Anton Rechi, Alfons...
Ein paar Tage vor dem Probenbeginn in München war sie spazieren. Unweit von Zürich, in der Nähe ihres Hauses, wo sie noch einmal den Kopf freibekommen wollte für die nächsten Wochen. Da durchfuhr sie ein merkwürdiges, ein überraschendes Gefühl: «Was ist denn das?», habe sie sich gedacht. «Auf einmal freue ich mich richtig auf die ‹Traviata›.» Und irgendwie, so...