«Ich brauche den DIALOG»
Frau Loschky, mit Ihrer Inszenierung von Christian Josts Musiktheater «Rote Laterne» 2016 am Opernhaus Zürich sind Sie erstmalig in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit getreten. Hat diese Initialzündung Ihr Leben verändert? Brauchten Sie das, um der Opernwelt zu zeigen, was Sie können? Und war es wichtig für das, was man gemeinhin mit dem zweifelhaften Begriff«Karriere» umreißt?
Eine interessante Frage. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meinem Mentor Hans Neuenfels zu jener Zeit.
Er sagte: «Du solltest jetzt mal aufhören, so viel in der Provinz zu machen, da verbrennst du dich. Du musst an die großen Häuser.» Ich war ein bisschen pikiert und dachte: «Die großen Häuser müssen ja auch mich wollen, es ist ja nicht so, dass ich mal eben vorbeischaue und eine Inszenierung abliefere.» Ich habe sehr früh angefangen, Regie zu führen, und lange an Stadttheatern gearbeitet. Erst dann kamen Zwischenspitzen – die Komische Oper Berlin, Zürich – neben Regiearbeiten in Heidelberg, Aachen, Luzern, Bielefeld. Und ich bin noch heute froh darüber, dass das so war. Ich glaube, dass diese Hype-Karrieren, bei denen jemand irrsinnig schnell an die «großen» Häuser gepusht wird, wo die Apparate auch ...
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Opernwelt 6 2022
Rubrik: Interview, Seite 42
von Jürgen Otten
Männer in Unterhosen? Es gibt Erbaulicheres. Andererseits muss ein jeder Casanova, um zu seinem erklärten Ziel zu gelangen, diesen Weg der (Selbst-)Erkenntnis zwangsläufig beschreiten. Auch Don Giovanni, edler Herr mit nicht ganz so edlen Absichten, ist im (hier unsichtbaren) Schlafzimmer von Donna Anna anscheinend gerade so weit vorgedrungen, als das empfindsame...
Und was ist denn die Kunst? Sie gleicht den schönen blauen flackernden Flammen, die zuweilen über dem Herd sich erheben, alles Übrige aber ist Zerstörung, Vernichtung. Dass sie bildend leuchten soll während einer tatenreichen Zeit, das ist freilich der Traum.» Betroffen vernimmt man diese Sätze, die Richard Wagner zu seiner Frau Cosima am 21. Dezember 1870 gesagt...
Mit seinen mehr als 400 Liedern gehört der Schweizer Othmar Schoeck zu den produktivsten musikalischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Im Konzert begegnet man den originellen, stilistisch zwischen Spätromantik und Moderne vermittelnden Kompositionen höchst selten. Selbst eine 2017 erschienene Gesamtedition seines Liedœuvres auf zwölf CDs hat nichts daran geändert....