Aus dem Keller
Als exzeptionelles Labor europäischen Wagner-Gesangs stand die Königliche Oper Stockholm in den fünfziger und sechziger Jahren in ihrer Blüte: Bevor junge schwedische Talente wie Ingvar Wixell, Elisabeth Söderström und Kerstin Meyer Weltkarrieren starteten, probierten sie hier ihre großen Partien aus. Und die hochmotivierte neue Sängergeneration führte in der Stockholmer Wagner-Praxis noch in anderer Hinsicht einen Wendepunkt herbei: Mit einem verjüngten «Ring»-Ensemble wagte der Dirigent Sixten Ehrling am 14.
April 1955 bei der «Walküre» den Wechsel in die deutsche Originalsprache. Das war für alle Beteiligten ein Abenteuer und verlangte höchste Aufmerksamkeit – nicht zuletzt dies kann man in dem «Walküre»-Mitschnitt jener Jahre nachvollziehen. Die Notentexttreue, mit der etwa Aase Nordmo-Lövberg (Sieglinde) und Kerstin Meyer (Fricka, Rossweiße) ihre Partien meistern, ist frappierend. Die älteren Sänger des Hauses sind da schlampiger: Set Svanholm als Siegmund, gleichermaßen tonlich schlank und stimmgewaltig, verdreht nicht selten den Text, Sigurd Björling als Wotan fällt gleich versweise ins gewohnte Schwedisch zurück. Doch das unterstreicht eher Authentizität und ...
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Frau Ptassek, Sie haben im Dezember 2007 in Mannheim erstmals die Violetta in Verdis «La traviata» gesungen, eine der ganz großen Rollen des romantischen Sopranrepertoires. Wie fühlt man sich bei einem solchen Debüt?
Die Violetta zu singen war immer mein Traum. Nun ist er in Erfüllung gegangen, und ich bin sehr glücklich darüber. Das war ein großer Schritt in...
Auch in der letzten Premiere vor seinem Wechsel nach Nürnberg ist Gelsenkirchens Intendant Peter Theiler mit Giacomo Meyerbeers «L’Africaine» wieder zu einer Erkundungsreise in die Welt des französischen 19. Jahrhunderts aufgebrochen. Kaum ein anderes Werk der Opernliteratur dürfte eine längere Entstehungsgeschichte gehabt haben als die 1837 unmittelbar nach den...
Zwei Wagner-Inszenierungen, die zwar keine neuen Aspekte aufzeigen, aber durch ihre analytische Redlichkeit und gediegene Handwerklichkeit den Blick auf die Werke zumindest nicht verstellen, sind erstmals auf DVD greifbar.
Wolfgang Wagners Bayreuther «Meistersinger von Nürnberg» sind schon ein paar Jahre alt. Dabei ist es nicht uninteressant, die jetzt bei EuroArts...