Bühnen im Bild

Wie lässt sich Theaterspiel als Kunst des Moments einfangen und für die Nachwelt erhalten? Fotografie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Im Theatermuseum München zeigte dies die Ausstellung „Doppelbelichtung“ der Theaterfotografin Ruth Walz am Beispiel ausgewählter Arbeiten des Bühnenbildners Karl-Ernst Herrmann. Anlass war der Erwerb des Archivs Herrmanns durch das Theatermuseum

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Die mit über 80 Jahren unermüdlich tätige Theaterfotografin Ruth Walz hat in den fast 50 Jahren ihrer Tätigkeit selbst schon Theatergeschichte geschrieben. Nun hat sie begonnen, ihr riesiges Archiv zu öffnen und ihre Arbeit auszustellen. Bereits 2021/2022 wurde ihr eine Schau im Berliner Museum für Fotografie gewidmet (BTR 6/2021), und im Mai 2023 folgte in Salzburg eine weitere Ausstellung mit dem Titel „Vorhang auf“.

Das Theatermuseum München erwarb im Oktober das Archiv von Karl-Ernst Herrmann und nahm dies zum Anlass, eine Auswahl seiner frühen Arbeiten an der Berliner Schaubühne vor allem mit Fotos von Walz vorzustellen (12.10.2023 bis 04.02.2024). Ergänzend wurden Arbeiten aus dem Nachlass der Theaterfotografin Abisag Tüllmann (1935 bis 1996) gezeigt, deren Archiv sich ebenfalls im Theatermuseum befindet. Die beiden waren befreundet und teilten sich auch mitunter ein Labor, berichtet die Direktorin des Theatermuseums, Dr. Dorothea Volz, bei einer Führung durch die Ausstellung.

Im Entrée zur Ausstellung werden die beiden Fotografinnen mit einer Inszenierung von Robert Wilson, „Orlando“ nach Virginia Woolf, vorgestellt. Walz fotografierte die Ein-Frau-Inszenierung von Wilson ...

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BTR Ausgabe 1 2024
Rubrik: Ausstellungen und Workshops, Seite 76
von Karin Winkelsesser

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