Funkfrequenzen gesichert

Kurz vor Weihnachten 2023 ist die Weltfunkkonferenz in Dubai zu Ende gegangen. Es stand viel auf dem Spiel, denn die Frequenzen für Kultur, Bühnen und Veranstaltungsproduktionen hätten verloren gehen können. Glücklicherweise ist dieses „Worst Case“-Szenario nicht eingetreten. In Europa können drahtlose Mikrofone weiterhin zwischen 470 und 694 Megahertz funken. Es gibt allerdings eine neue Gefahr

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Das Engagement in Gremien der technischen Regulierung, in Politik und Öffentlichkeit unter den Stichworten „Call to Europe“ und „Save Our Spectrum“ sowie in Parlamenten wie dem Deutschen Bundestag hat Wirkung gezeigt. Bei der jüngsten Weltfunkkonferenz vom 20. November bis zum 15. Dezember 2023 in Dubai konnten die für Bühnenproduktionen so wichtigen Funkfrequenzen im TV-UHF-Band gesichert werden. Das gilt jedenfalls für Europa.

Konkret bedeutet dies, dass auch künftig in den Lücken zwischen den TV-Sendern bei 470 und 694 MHz die PMSE-Anwendungen (Programme Making and Special Events) funken dürfen. Darunter fallen unter anderem Funkmikrofone und In-Ear-Systeme. Glücklich schätzen darf sich der engste Partner der Kultur, nämlich der Rundfunk. Er bleibt für die Distribution seiner terrestrischen Fernsehsender einziger Primärnutzer im Band. Auch das Zukunftsmodell „5G Broadcast“ (Fernsehen auf dem Handy ohne Vertrag und ohne Datenvolumen zu verbrauchen) kann nun Realität werden. Für die Produktion seiner Inhalte nutzt der Rundfunk auch PMSE. Daher können sich ARD, ZDF und die Privaten doppelt über das Ergebnis der Konferenz freuen. Über 4000 Delegierte aus fast allen Ländern der Welt ...

Zusammenfassung zur Weltfunkkonferenz 2023 (WRC-23)

Nach vier Wochen intensiver Verhandlungen von über 4000 Delegierten aus nahezu allen Ländern der Erde wurden maßgebliche Entscheidungen zur Sicherung des TV-UHF-Bandes (470 bis 694 MHz) für das terrestrische Fernsehen und für drahtlose Produktionsmittel (z. B. Funkmikrofone) erzielt:

• Der terrestrische Rundfunk bleibt weiterhin alleiniger Primärnutzer im TV-UHF-Frequenzband in Europa;
• die drahtlosen Mikrofone (PMSE) verfügen über eine eigene sekundäre Frequenzzuweisung in nunmehr 88 Ländern: Vier weitere Länder kamen auf der WRC dazu;
• Zuweisungen für weitere mobile Dienste erfolgten für einzelne Staaten lediglich in Fußnoten zum Haupttext. Sie sind verbunden mit hohen Auflagen zum Schutz des Rundfunks und zur Koordinierung mit den Nachbarländern;
• erst die Weltfunkkonferenz im Jahr 2031 wird die Frequenznutzung im oberen Teil des Frequenzbereichs (600-MHz-Band) in Europa ergebnisoffen überprüfen. Für die dazu erforderlichen Studien wurde die Berücksichtigung der drahtlosen Mikrofone ausdrücklich festgeschrieben und auf die notwendige globale Harmonisierung hingewiesen.

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BTR Ausgabe 1 2024
Rubrik: Licht, Ton und Produktionen, Seite 24
von Jochen Zenthöfer

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