Ups and Downs im Empire

Das Theater in London post Brexit, post Pandemie und nach dem Cut von Staatsgeldern bemüht sich um sein Publikum: am Hampstead Theater, Donmar Warehouse und am National Theatre. Auch dabei: Simon Stone mit einer «Phaedra»-Überschreibung

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Auf den ersten Blick ist das Post-Brexit-London noch immer die pulsierende Weltmetropole, die es stets war. Ein Wunder an funktionstüchtigem, im Minutentakt anfahrenden öffentlichem Nahverkehr; die Verkehrswende, von der verstopfte deutsche Städte nur träumen können, längst geschafft. Die versmogte Stadt, in der sich nichts mehr bewegt, ist längst Vergangenheit. Die Kreditkarte, die hier jeder besitzt, wird kurz vors Display gehalten, und schon ist man durch die Barriere, Kontrollen überflüssig.

In den Waggons sitzen vielsprachige Menschen aller Herkünfte aus allen Welten und allen Altersgruppen, vermutlich allerdings nicht aus allen Einkommensgruppen. In London Central zwischen Notting Hill, Southbank, Piccadilly und Chelsea reiht sich ein Luxusgeschäft ans nächste, hinterm Maserati parkt der Range Rover, die Karossen werden aber vermutlich eher für den Wochenendtrip ins Landhaus genutzt. Ein Stück Käsekuchen kostet auch mal 12 Pfund, die Theaterkarte in den kleineren Theatern zwischen 40 und 65, in den großen geht es auch bis 90 Pfund hoch. Die Innenstadt, durch die sich die Theaterbesucherin bewegt, ist ein Eldorado der Superreichen, die den vielen Bettlern sehr sporadisch ein ...

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Theater heute 4 2023
Rubrik: International, Seite 40
von Barbara Burckhardt

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