Ups and Downs im Empire
Auf den ersten Blick ist das Post-Brexit-London noch immer die pulsierende Weltmetropole, die es stets war. Ein Wunder an funktionstüchtigem, im Minutentakt anfahrenden öffentlichem Nahverkehr; die Verkehrswende, von der verstopfte deutsche Städte nur träumen können, längst geschafft. Die versmogte Stadt, in der sich nichts mehr bewegt, ist längst Vergangenheit. Die Kreditkarte, die hier jeder besitzt, wird kurz vors Display gehalten, und schon ist man durch die Barriere, Kontrollen überflüssig.
In den Waggons sitzen vielsprachige Menschen aller Herkünfte aus allen Welten und allen Altersgruppen, vermutlich allerdings nicht aus allen Einkommensgruppen. In London Central zwischen Notting Hill, Southbank, Piccadilly und Chelsea reiht sich ein Luxusgeschäft ans nächste, hinterm Maserati parkt der Range Rover, die Karossen werden aber vermutlich eher für den Wochenendtrip ins Landhaus genutzt. Ein Stück Käsekuchen kostet auch mal 12 Pfund, die Theaterkarte in den kleineren Theatern zwischen 40 und 65, in den großen geht es auch bis 90 Pfund hoch. Die Innenstadt, durch die sich die Theaterbesucherin bewegt, ist ein Eldorado der Superreichen, die den vielen Bettlern sehr sporadisch ein ...
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Theater heute 4 2023
Rubrik: International, Seite 40
von Barbara Burckhardt
AACHEN, GRENZLANDTHEATER
28. Ellis, How to Date a Feminist
R. Eva Brunner
AACHEN, THEATER
27. Bechtel und Zeppenfeld, Woher und Wohin (AT) (U)
R. Clemens Bechtel
29. Kehlmann, Tyll
R. Ewa Teilmans
ALTENBURG/GERA, THEATER
2. Kressin, Liebe macht frei
R. Manuel Kressin
ANNABERG-BUCHHOLZ, EDUARD-VON-WINTERSTEIN- THEATER
1. Coward und Chatten, Zwei Geister sind einer...
Thomas Köck hat einen titelgemäßen Rache-Feldzug zusammengestellt mit einer Handvoll Figuren, Zitaten, Geschichten, Arien – von der Bibel über Shakespeare bis zu Mozart und Händel –, Jan Philipp Gloger ihn im Nürnberger Schauspielhaus als Crossover-Produktion in Szene gesetzt. Dazu holte er sich vom Opernhaus nebenan etwa die Sopranistin Andromahi Raptis für eine...
Man könne doch das Ledersofa ins andere Zimmer vor die hellgrüne Wand tragen – das sähe bestimmt toll aus. Aenne Schwarz ist vorbereitet auf den Besuch. Zuerst trägt sie einen rot-lila-gemusterten Pullover zur weiten, blauen, fein gestreiften Hose und setzt sich damit auf das verschobene Sofa vor der grünen Wand. Dann kramt sie – an einem sonnigen, aber nicht sehr...