Schni, schna, schnappi
Es ist ein hübsches Gedankenexperiment, wie es schon John Lennon in seinem Song «Imagine» besungen hat: Eine Welt ohne Himmel und Hölle, ohne Religion und nationalstaatliche Grenzen, ohne Kriege, Hunger und Ungerechtigkeit. Kurzum: Eine Welt, nach der wir uns alle sehnen, die aber aufgrund von globaler Pandemie, rechtsnationalem Backlash und Klimakrise kaum vorstellbar ist. Dennoch möchte es das sechste Monologfestival am TD Berlin wagen, genau in diese Richtung zu denken und «Fantastische Zeiten» zu imaginieren, die uns aus der gegenwärtigen Resignationsschleife herauskatapultieren.
So verspricht es zumindest die catchy gestaltete Homepage der diesjährigen Ausgabe, die innerhalb von elf Tagen zehn Premieren im ehemaligen Fernmeldeamt nahe dem Berliner Alexanderplatz präsentiert. Darunter Monologe und Tanzperformances, bei denen der künstlerische Ausdruck des Einzelnen im Mittelpunkt steht.
Doch wie könnten diese «Fantastischen Zeiten» aussehen? Das Ding ist ja, dass wir den hausgemachten Problemen nicht entfliehen können – es sei denn, wir heißen Elon Musk oder Jeff Bezos, denen es möglich ist, aufgrund ihres Reichtums einfach mal so in den Weltraum zu jetten. Wir Normalos ...
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Theater heute Dezember 2021
Rubrik: Festivals, Seite 39
von Anna Fastabend
ALTENBURG GERA, THEATER
12. nach den Gebrüdern Grimm, Das tapfere Schneiderlein
R. Manuel Kressin
ANSBACH, THEATER
4. Willemsen, Habe Häuschen. Da würden wir leben
R. Robert Arnold
16. Jacobs und Netenjacob, Extrawurst
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BADEN-BADEN, THEATER
4. Tabori, Mutters Courage
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4. nach Balzac, Verlorene Illusionen
R....
Der Mensch ist dem Mensch ein Wolf. Auch wenn es sich bei beiden Menschen um Frauen handelt. So erzählt es Anna Bergmann, Schauspieldirektorin am Staatstheater Karlsruhe, in ihrer Bühnenfassung von Christa Wolfs Roman «Medea. Stimmen». Wo im Roman die mythologische Figur Medea noch von den Intrigen eines männlichen Kontrahenten, nämlich dem Astronomen Akamas,...
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Theater, Orchester und Festivals geben ästhetische, künstlerische und inhaltliche Impulse in eine sich stets wandelnde Gesellschaft. Sie eröffnen damit Räume der verfassungsrechtlich geschützten künstlerischen Freiheit. Wir Mitglieder des Deutschen Bühnenvereins, die künstlerischen und betrieblichen Leiter*innen sowie ihre Gesellschafter*innen und Träger*innen in...