Pleased to meet you

Thomas Oberenders letzte Salzburger Saison mit Nicolas Stemanns «Faust», Peter Handke, Roland Schimmelpfennig und dem Young Directors Project

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Mephisto wohnt in der Teisenberggasse 11. Aus dem öligen Haar wachsen ihm Hörner, der offene Bademantel gewährt Einblick auf einen imposanten Bauch und einen schwarzen Slip. Pleased to meet you: Der Teufel ist in Feierlaune, und wir sind heute seine Gäste. In Reih und Glied stehen wir an der Hausmauer und nippen an den milchig weißen Drinks, die uns gereicht wurden. Unser schmieriger Gastgeber macht ein wenig Smalltalk. Eine Besucherin bittet er, einen Schluck zu nehmen und ihn damit anzuspucken.

Cheers!

Die Szene ist der Salzburger Stadtteil Maxglan, eine relativ charme­lose Wohngegend in Flughafennähe. In einem leer stehenden Einfamilienhaus hat das Kollektiv Signa hier für das Young Directors Project der Salzburger Festspiele die Inszenierung «Das ehemalige Haus» entwickelt. In vier Kleingruppen werden die Besucher (20 pro Vorstellung) zweieinhalb Stunden lang von bleich geschminkten «Erin­nyen» durch das Haus geführt. Das Haus, so erfahren wir, ist voriges Jahr abgebrannt. Was wir sehen, sind also Untote, Gespenster. Der Garten hinterm Haus ist ein Massengrab.

«Es ist ein Vergewaltigungshaus», raunen die Erinnyen. «Ein Schmerzenshaus, ein Irrsinnshaus.» Und sie haben nicht zu ...

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Theater heute Oktober 2011
Rubrik: Festivals, Seite 7
von Wolfgang Kralicek

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