Neue Stücke, Aufführungen, Suchlauf
Neue Stücke
Frank Wedekinds «Frühlings Erwachen» mit E. L. James Sadomasomärchen «Fifty Shades of Grey» querzudenken – das klingt mindestens so crazy wie an no dunnemals Castorfs Durchkreuzung von «Pension Schöller» mit Heiner Müllers «Wolokolamsker Chaussee». Das «hybride Bilderbuch der Sexualaufklärung», das auf diese Weise entstehen soll, bringt das Kollektiv She She Pop mit Schauspielern der Münchner Kammerspiele heraus: «50
Grades of Shame».
Die (teilweise identischen) KollegInnen von Gob Squad legen kurz darauf dort noch eins drauf: «Krieg und Frieden» von Leo Tolstoi dient ihnen als Spielfolie für eine Live-Video-Performance mit Zuschauerbeteiligung. «For Sale» heißt die multinationale Recherche über Menschenhandel, in der Clemens Bechtel für den Freiburger Beitrag dokumentarisches Material aus der Fleischindustrie, Prostitution und Migration zusammenführt. Fritz Kater hat mal wieder kryptisch zugeschlagen: «I’m searching for I:N:R:I (eine kriegsfuge)» heißt die Kreuzung aus Spionagethriller und Orpheus-Mythos, die Jossi Wieler am Schauspielhaus Stuttgart uraufführt. Alexander Eisenach vertheatert am Schauspiel Graz «Die Frequenzen», einen Roman des Grazer Autors ...
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Theater heute März 2016
Rubrik: Daten, Seite 63
von
Nicht nur Fliegen wäre schöner, sondern auch schon ein Sonntagsausflug, bei dem nicht nachträglich die Biergartenzeche bis auf den Pfennig nachgerechnet würde. Dabei hat Otto «Mensch» Meier seine Träume ohnehin schon auf Miniaturformat geschrumpft, wenn er nachts im Hobbykeller an seinen Modellflugzeugen bastelt. Tagsüber ist er für 14 Schrauben am neuen BMW-Modell...
Stefan, ein beflissener Abendkurs-Deutschlehrer, hat sich hart an die Belastungsgrenze geschuftet. Sein regulärer Job ist dabei nicht das Problem; schweißtreibend sind die ehrenamtlichen Nachtgedanken. «Wie kann ich den Konflikt im Nahen Osten lösen?», kreiselt es im Kopf des Neuköllner Jung-Pädagogen. Seine Schüler, deren Biografien buchstäblich vielseitig mit...
Ich bin auch nur ein Arschloch», outete sich Milo Rau unlängst in der Schweizer «Sonntagszeitung». Der Grund, in Kürze: Unser aller eurozentristische Betroffenheitskultur – vulgo: Mitleid – angesichts der weltpolitischen Lage verschiebe real zu führende Debatten in symbolische Entlastungsräume und mache uns somit zu «zynischen Humanisten».
Knackige, aber korrekte...