Gemeinsam für eine Sache

Franziska Machens ist eine überzeugte Ensemblespielerin – und kann guten Abstand zu sich halten: ein Porträt

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Der Humor darf nicht verloren gehen. Gerade wenn alles beklemmend wirkt. Wie in der Box des Deutschen Theaters Berlin an einem Freitag im März dieses Jahres. Man spielt «Zu der Zeit der Königinmutter» von Fiston Mwanza Mujila, ein nebulöses, flächiges Stück, das mit postkolonialistischer Grundierung von einer fiktiven «New Jersey Bar» erzählt und von den Abgehängten, die hier gestrandet sind. Schwüle drückt auf den kleinen Theaterraum, er ist kaum halb gefüllt.

Aus Sorge vor dem Corona-Virus sind die meisten Zuschauer zuhause geblieben; keine sieben Tage später wird der Spielbetrieb deutschlandweit eingestellt. 

Franziska Machens liegt weite Strecken des Stücks über wie eine Porzellanpuppe auf einem Kissen. Aber irgendwann erhebt sie sich und gibt kurz einen dieser raunenden Monologe in zugleich verletzlichem wie leicht distanzierendem Ton: «Was will die Welt mit uns?» Der Text läuft auf die Beschreibung eines Mannes zu: «Der linke Arm war etwa drei Meter lang» – und plötzlich schüttelt Machens dazu ihren eigenen Arm, der länger und länger zu werden scheint. Es ist ein unvermuteter, herrlich skurriler Moment, als ob eine Ballerina in Trance aus sich herauswächst. Ein Auflachen im ...

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Theater heute Mai 2020
Rubrik: Theatertreffen Berlin, Seite 24
von Christian Rakow

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