Freie Szene: Von Molchen und Akazien
Es herrscht derzeit Einigkeit: Die Welt, sie muss gerettet werden! Doch wie kann das gehen, jenseits von einschlägigen Superhelden- und Hollywood-Fantasien? Auf der Suche nach Lösungen sind immer mehr auch Künstler*innen gefragt. «Unfuck My Future» forderte jetzt munter ein Festival, das die Saison am Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm eröffnete und im Untertitel fragte: «How to live Together in Europe»? Der sicher nicht Oxford-taugliche Terminus «to unfuck», klärt ein Online-Wörterbuch auf, bedeute, einen Fehler oder ein Problem zu korrigieren oder auszubessern.
Wie also das ausbessern, was noch gar nicht stattgefunden hat – die europäische Zukunft nämlich? Eine umfängliche Fragestellung für ein kaum minder umfängliches Programm aus Performances, Installationen, Gesprächen, Vorträgen und einem Stadtrundgang, kuratiert von der Dramaturgin Valerie Göhring und dem Intendanten Matthias Pees. Bei der ausgesprochen politischen Agenda war die Tendenz zum Ein-Thesen-Projekt nicht zu übersehen.
Erschlagende Faktenfülle
Da widmete sich die Performance «Auto-nomie» der Frankfurter Gruppe andpartnersincrime den Unabhängigkeitsbestrebungen Moldawiens wie Kataloniens – ein leider merkwürdig ...
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Theater heute November 2019
Rubrik: Magazin, Seite 70
von Esther Boldt
Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!
Fridays for Future
Wenn jedes der Werkzeuge, sei es auf erhaltenen, sei es auf erratenen Befehl hin, seine Aufgabe zu erfüllen vermöchte, bedürfte es für die Meister nicht die Gehilfen und für die Herren nicht die Sklaven.
Aristoteles, Politeia
die kontinuität des ich–bewusstseins, soweit sie...
Stephan Speicher Der Riss durch Deutschland soll erhalten werden, haben Sie gesagt. Müsste man die Mauer wieder bauen?
Heiner Müller Man soll nicht so tun, als ob da kein Riss ist. Diesen Riss muss man sich erst einmal bewusstmachen und analysieren, was mit der Vereinigung nicht funktioniert. Es war lange eine Tendenz, im Bierrausch alles für geklärt zu halten....
Nur was objektiv wahr ist, ist gut und wird in «Das große Heft» eingetragen. Gefühle gehören nicht dazu. Diese trainieren sich die namenlosen Zwillinge, die während des Zweiten Weltkriegs zur Großmutter in ein kleines ungarisches Dorf ausquartiert wurden, systematisch mit speziellen Übungen ab. Drei Tage nichts zu essen gehört noch zu den leichteren. Bis aufs...