Freie Szene: Fliegender Wechsel
Über zwei Etagen geht das neue Banner an der Halle der Leipziger Spinnerei: «Wir sind da!» Nach jahrelanger Suche nach geeigneten neuen Räumen und einer halben Spielzeit in verschiedenen Interims hat das Leipziger Freie-Szene-Zentrum Lofft nun endlich einen neuen Ort gefunden und befindet sich in illustrer Gesellschaft: Auf der Spinnerei gibt es nicht nur große Galerien und Neo Rauchs Atelier als neue Nachbarn, sondern auch das Schauspiel Leipzig hatte hier mit seiner Residenz die ersten Theaternägel eingeschlagen.
Dafür ist das Theater der Jungen Welt nicht mehr Mitbenutzer des eignen Foyers und Vermieter. So ganz weg ist es aber nicht, denn es hat neue Probenräume in eben jener Halle 7 bezogen. Und das Leipziger Tanztheater findet sich sogar auf der gleichen Etage wie die beiden (!) neu ausgebauten Lofft-Säle – mit wunderbarem Foyerblick über die Stadt. Zudem hat das Theaterhaus jetzt auch einen eigenen Probenraum, auch dies eine deutliche Besserung der Situation zu vorher, wo projektbezogen Räume in der ganzen Stadt gesucht werden mussten.
Trotz dieser Menge an Platz und Akteuren stehen immer noch zwei Etagen der Halle leer, weil der Umzug des Naturkundemuseums an den neuen ...
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Theater heute Mai 2019
Rubrik: Magazin, Seite 78
von Torben Ibs
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Friedrich Schiller hat sein eigenes Stück in der Luft zerrissen. In seiner Selbstrezension schon kurz nach der Uraufführung 1781 in Mannheim wird die dramatische Konstruktion mitleidlos zerrupft. Die Figuren seien nicht «nach der Natur» gezeichnet, sondern nach den Lektüren des Verfassers. Er habe die Menschen «überhüpft», monströs einseitige Charaktere entworfen...
