Et lux perpetua
Der Mann hat ein gutes Verhältnis zu seinem Bauch. Gemeint ist nicht der Bauch, der bei Klaus Maria Brandauer in den vergangenen Jahren deutlich an Umfang gewonnen hat. Sondern der, der ihn auf der Bühne im richtigen Augenblick das Richtige tun lässt – ein behendes Tänzchen, ein undurchdringliches Lächeln, ein schalkhaftes Schäkern mit dem Publikum. Gemeint ist der Bauch, der ihn auf geheimnisvolle Weise mit den Zuschauern verdrahtet und selbst denen, die Brandauer ekelhaft eitel finden, noch ein Stück Zucker hinwirft, das ihnen Bewunderung abringen muss.
Der Bauch, der ihm mitten im Gespräch mit der Presse meldet: «Wir machen dieses Interview nicht», weshalb schon viele abgebrochene Gespräche und unvollendete Porträts mit und über Brandauer erschienen sind, die ihn vorführen sollen und doch nur dokumentieren, über was für einen sensationellen Instinkt dieser Mann verfügt.
Traumbesetzung
Im vergangenen Jahr schon hat Klaus Maria Brandauer in der Regie Peter Steins den kaiseruntreuen Feldherrn Wallenstein nicht als heroisch Hadernden, sondern als fatalistisches Schlitzohr angelegt und dadurch das zehnstündige Großprojekt vor der gepflegten Ehrfurcht bewahrt. Jetzt inszeniert ...
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