Die Drei-Drittel-Gesellschaften
Theater heute Die Gesellschaft der alten Bundesrepublik war einmal sehr überschaubar: eine sogenannte nivellierte Mittelstandsgesellschaft, dargestellt als Zwiebel mit breitem Bauch und kleinen Spitzen oben und unten, also keinen allzu großen sozialen Spreizungen, getragen von der sozialen Marktwirtschaft, die dafür sorgte, dass die Unterschiede zwischen Arm und Reich überschaubar blieben. Sozialer Aufstieg über Bildung war möglich, außerdem wurde kulturell ordentliche Vergangenheitsbewältigung betrieben.
So stellte sich das bundesdeutsche Wirtschaftswunderland ökonomisch und mental bis in die 1970er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts dar, das waren die wesentlichen Stichworte der Bonner Republik. Seitdem hat sich vieles grundlegend verändert. Dem wollen wir nachgehen.
Andreas Reckwitz Zunächst denke ich, dass diese Transformation sich nicht auf Deutschland beschränkt, sondern den Westen insgesamt umfasst. Ob Frankreich, England oder die USA, es handelt sich in allen diesen Ländern um vergleichbare Strukturen und Wandlungsprozesse. Die internationale Öffentlichkeit, die ihren Blick auf Trump, den Brexit oder Macron gleichermaßen richtet, ist sich dessen auch zunehmend ...
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Theater heute Jahrbuch 2018
Rubrik: Neue Konflikte, Seite 36
von Eva Behrendt und Franz Wille.
Hier ist es, das Stück zur Debatte um Geschlechtergerechtigkeit, zu #MeToo, zu Ohnmacht und Machtmissbrauch. Und überraschenderweise hat es die Gestalt eines mittelalterlichen Historiendramas. Christoph Nußbaumeders «Margarete Maultasch» ist aber, wie immer bei diesem Autor, viel mehr als nur ein Zeitstück: Es ist Volkstheater und ganz großes Kino, ausladender...
Herausgeber
Der Theaterverlag – Friedrich Berlin
Redaktion
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