Der Harnoncourt des Volkstheaters
Der Wiener Schauspieler und Regisseur Paulus Manker fiel nicht weit vom Stamm. Seine Mutter ist die Schauspielerin Hilde Sochor; sein Vater war der Schauspieler, Bühnenbildner, Regisseur und Intendant Gustav Manker (1913–1988). Über letzteren hat Paulus Manker jetzt eine opulente Monografie vorgelegt: zweieinhalb Kilo, 560 Seiten, 877 Bilder. «Verschwenderisch und ohne Beschränkung» habe er das Buch gestaltet, schreibt der Autor im Vorwort.
Geradezu verschwenderisch ist auch der – durch Subventionen ermöglichte – Kampfpreis von 20 Euro, der dazu führte, dass die erste Auflage (1000 Stück) schnell ausverkauft war.
Von der üblichen Schauspieleranekdotensammlung ist der Band weit entfernt. Abgesehen von einigen prominent platzierten Familienfotos, auf denen natürlich auch Klein-Paulus im Bild ist, bleibt der Autor im Hintergrund, beschränkt sich ganz auf die Rolle des Chronisten. Sollte sich in den letzten Jahren jemand gefragt haben, was dieser Mann eigentlich die ganze Zeit macht, wenn er nicht gerade irgendwo auf der Welt sein «Alma»-Spektakel veranstaltet oder, wie unlängst, gegen ein Mitglied der Facebook-Gruppe «Ich scheiß auf Paulus Manker» (sic!) vor Gericht geht. Jetzt weiß ...
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Theater heute Januar 2011
Rubrik: Magazin, Seite 61
von Wolfgang Kralicek
Fernsehen
Samstag, 1.
19.00, Theaterkanal: Theaterlandschaften:
Staatstheater Braunschweig – ein Film
von Dag Freyer
Sonntag, 2.
14.00, arte: Lust auf Theater: Grimms Märchen –Das Mädchen ohne Hände, Regie Olivier Py. Aufzeichnung aus dem Centre Dramatique National in Orléans (2006)
21.00, arte: Die Bartholomäusnacht –
französischer Spielfilm (1994) von Patrice Chéreau,...
Es beginnt mit dem ganz großen Tusch vor festlich gedecktem Büffettisch: Tätaratä. Und: nichts. Wieder: Tätaratä. Wieder nichts. Das Spiel wiederholt sich einige Male, dann endlich betritt der Preisträger in Literatenschwarz die Bühne und dankt: für den soeben verliehenen Literaturpreis, der ihm zu echter Freude jedoch nicht gereicht. Denn jetzt flippt er aus,...
Die Jahre 2006 bis 2008 in Berlin-Heinersdorf (hinter Pankow) müssen sehr bewegend gewesen sein. Die Gegend ist traditionell unspektakuläres, halbzersiedeltes nord-östliches Großstadt-Umland, Mischgewerbe und Wohnhäuser. Ausgerechnet hier, mitten im schon wieder recht provinziellen Irgendwo, wollte die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde ihre neue Moschee bauen und hat...