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Die Jahreskonferenz der International Federation for Theatre Research (IFTR) in Ghana ist Anlass, einen Blick auf die lokale Theaterszene in der Hauptstadt Accra zu werfen

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What brings us to Africa? What are the lessons learned?», fragt Bishnupriya Dutt, die Präsidentin der International Federation for Theatre Research (IFTR) während der «Closing Ceremony» in der Great Hall der University of Ghana. Ihre Abschlussrede fasst die ethischen Prämissen des internationalen Wissenschaftsverkehrs noch einmal auf Diskurshöhe zusammen: Sie beschwört eine «diversity without othering and exoticizing cultures» und eine demokratische Welt ohne Diskriminierung, die multiple Identitäten akzeptiert. «That’s what the universities are for.

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Wie tragfähig dieses akademische Glaubensbekenntnis in einer Realität ist, die diese Solidarität tatsächlich dringend benötigt, testet die Performance-Künstlerin und Trans-Aktivistin Va-Bene Elikem Fiatsi unmit -telbar im Anschluss mit ihrer Guerilla-Performance «Missing Reality – The Beast unleashed». Fast ganz nackt, den fragilen Körper nur mit Lehm und einem Lendenschurz bedeckt, protestiert Va-Bene singend und laut klagend gegen das tiefe Schweigen, in das sich die Universität angesichts des neuen Anti-LGBTQ-Gesetzes («Human Sexual Rights and Family Values Bill») in Ghana hüllt. Gerade drei Wochen zuvor war «The Bill» ohne ...

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Theater heute Juni 2024
Rubrik: International, Seite 48
von Anja Quickert

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