Was Sie noch immer über Sex wissen wollen
Darf man mit jemandem Sex haben, auf dessen Nachtkästchen ein Exemplar von «Mein Kampf» liegt? Und ist es umgekehrt okay, nicht mit einem Typen zu schlafen, obwohl der so freundlich war, einem die halbe Wohnung auszumalen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die amerikanische Autorin Patty Kim Hamilton in «Sex Play», ihrem ersten im deutschsprachigen Raum uraufgeführten Stück. Hamilton, die zum Teil in Deutschland aufgewachsen ist, hat an der Stanford University den Bachelor in Theater and Performance Studies gemacht und studiert an der UdK in Berlin Szenisches Schreiben.
Die Textgenese von «Sex Play» ist etwas kompliziert: Hamilton hat zuerst eine erste Fassung auf Deutsch geschrieben und davon eine englische Rohübersetzung anfertigen lassen, die von der Autorin dann stark bearbeitet wurde. Unter Mithilfe ihrer Studienkolleginnen Lisa Wentz und Sofiya Sobkowiak erstellte Hamilton anschließend eine Rückübersetzung ins Deutsche, die sie schließlich nochmals überarbeitete.
Das Ergebnis, dem man diese aufwendige Prozedur nicht anmerkt, ist eine lose Folge aus 20 kleinen Szenen und Monologen zum Thema. In der Grazer Uraufführungsinszenierung – zehn Tage vor der Premiere hat Daniel ...
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Theater heute 1 2023
Rubrik: Chronik, Seite 58
von Wolfgang Kralicek
Die Zeit scheint einen Augenblick stillzustehen im rasanten Lauf der Ereignisse: wenn Sylvana Krappatsch als Annette aus ihrem Schatten heraustritt, ihm sachte zuwinkt, dann mit kleinen, aber kräftigen Flatterbewegungen abzuheben, ja, einen winzigen Moment über dem Boden zu schweben scheint, als ziehe sie eine unsichtbare Hand am Schlafittchen nach oben – um sie...
Ups & Downs gehören zur Praxis der freien Künste. Vor allem, wenn diese sich auf Wegen der Transformation lange eingeübter Strukturen, Abläufe, Denk- und Arbeitsweisen bewegen. Jetzt aber droht das neue Jahr zu einem abrupten Down, einem verlorenen Jahr für die bundesweit agierenden Freien Darstellenden Künste zu werden, denn die Mittel in der Förderung fallen...
Gute Sache erstmal, keine Frage. Über 1300, zum Teil hochprominente deutschsprachige Theaterkünstler:innen bekennen sich in einer Resolution solidarisch mit den Aktionen der «Letzten Generation», die sich auf Autobahnen oder an berühmten Kunstwerken festklebt, um auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen, in die wir alle reinsteuern, wenn wir nicht schnellstens...
