Was bewegt, bewegt sich

«Die Welt als Bühne» – eine Ausstellung auf der Grenze zwischen Bildender Kunst und Theater in der Londoner Tate Modern

Theater heute - Logo

Die Ausstellung in der Londoner Tate Modern mit dem Titel «The World as a Stage», die über Objekte und Installationen von 16 internationalen Künstlern die Beziehung zwischen Bildender Kunst und Theater erforschen will, weckt erst einmal einige Erwartungen: auf eine konzentrierte Auseinandersetzung mit Theater, vielleicht auch auf Lebendigkeit.

Falls man jedoch die zwei Live Performances verpasst, die Teil des Kuratorenkonzepts waren, scheint die Verbindung vieler Exponate zum Theater doch recht bemüht.

«Sweeney Tate» (2007) beispielsweise, Mario Ybarra Jrs Nach­bildung seines Frisörsalons in Los Angeles, der ihm auch als Kunstgalerie dient, hat ohne das Tagesevent, an dem er Frisöre zum freundlichen Wettstreit mit der Schere einlädt, keine offensichtliche Verbindung zum Theater. Das «Hunch­back Kit» (2007), in dem Geoffrey Farmer neben einer Glocke und einem Seil in einem überdimensionalen Setzkasten Requisiten und Kostüme unterbringt, die man seiner Meinung nach braucht, um den «Hunchback of Notre Dame» aufzuführen, liest sich im Programm als amüsante Idee. Wenn man jedoch tatsächlich vor der unspektakulären Kiste mit undefinierbaren, in Kästchen gequetschten Objekten steht, ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute Januar 2008
Rubrik: Magazin/Ausstellung, Seite 62
von Patricia Benecke

Vergriffen
Weitere Beiträge
Nackte Liebeserklärungen

Fünf Darsteller in Alltagskleidern stehen auf einer absolut leeren Bühne, in eigenartigen, deutlich voneinander unterscheidbaren Gesten erstarrt. Einer hält den linken Arm ausgestreckt, als hielte er einen Hirtenstab, eine andere lagert ihm zu Füßen auf dem Boden, den Oberkörper seitlich aufgestützt, ein Dritter steht breitbeinig und mit leicht eingeknickten Knien,...

Drama bei Königs

Weihnachten ist das Fest der Familie. Das gilt auch für englische Königsfamilien. Henry II. zum Beispiel lässt für die Weihnachtsfeiertage des Jahres 1183 sogar seine seit zehn Jahren eingesperrte Gattin Eleanor frei – man will ja wenigstens einmal im Jahr in Ruhe streiten können. Bei Königs geht’s nämlich auch nicht anders zu als in einer ganz normalen Familie:...

Leserbrief

Ihr neues Layout, sehr geehrte Redaktion, verliert meiner Ansicht nach gegenüber dem bisherigen. Getreue Leser, besonders so langjährige Leser und Sammler wie ich (mit einem Abonnement von «Theater heute» seit den 60er Jahren) mögen keine Veränderungen einer Zeitschrift, die sie lieben – eben weil sie so ist, wie sie ist. Mein genauer Vergleich vorher/ nachher...