Vom Zuschauer zum Betrachter zum Komplizen zum Akteur

«The Killing Machine und andere Geschichten 1995–2007»: Eine Werkschau der Crossover-Künstler Janet Cardiff und George Bures Miller auf der Darmstädter Mathildenhöhe

Theater heute - Logo

 Seit 1995 arbeitet das kanadische Künstlerpaar Janet Cardiff und George Bures Miller im Grenzbereich zwischen Bildender Kunst, Hörstück, Film und Theater. In ihren begeh­baren Installationen und Erfahrungsräumen wird der Betrachter zum Akteur. Nach verschiedenen internationalen Auftritten richten nun das Museu d’Art Contemporani de Barcelona und das Institut Mathil­denhöhe Darmstadt eine umfassende Werkschau aus – «The Killing Machine und andere Geschichten 1995–2007».

Was macht die ungewöhn­liche Arbeit von Cardiff und Miller aus? Wie viel Bildende Kunst ist dran? Wie viel Theater ist drin?

André Breton bekannte 1924 in seinem «Mani­fest des Surrealismus»: «Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität.» Aber lässt sich das Surreale in Szene setzen? In Janet Cardiffs und George Bures Millers großformatigen Installationen und so genannten «Walks» scheint Bretons Projekt wieder in Angriff genommen. Sie entführen uns in «surreale» Parallelwelten, audio-visuelle Inszenierungen, die alle Sinne fordern. Ein Videowalk erschloss das von Geistern bewohnte ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Theater-heute-Artikel online lesen
  • Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Theater heute August/September 2007
Rubrik: Kunst, Bühne & Videotapes, Seite 24
von Max Glauner

Vergriffen
Weitere Beiträge
Die Selbstverausgabungsoffensive

Neulich geriet Armin Petras, den man nicht unbedingt als wortkargen Menschen kennt, auf einem Podium ins Stocken: Der Moderator hatte lässig nachgefragt, wie viele Inszenierungen er in der vergangenen Saison eigentlich herausgebracht habe. Petras dachte lange nach. Dann speku­lierte er: «Sechs? Sieben?»

Dürfte in etwa hinkommen: Mehr als siebzig...

Die Rokoko- Kokotte

Haltbare Folgen hat der Betrug, doch keine Konsequenzen – sieben Jahre lang führt Paul, aus der Berliner Firmenzentrale nach Paris versetzt, ein Doppelleben an der Seine: mit Mathilde, die er in einer Ausstellung kennengelernt und die sich ihm als Kunst-Journalistin vorgestellt hat, und Natascha, der Mutter des gemeinsamen Kindes. Aber im Grunde steht er ihr und...

Countdown zur Katastrophe

Man wartet ja immer auf das Stück zur Wende, zur Klimakatastrophe oder zum Terrorismus. Jetzt haben wir eins, und dafür ist es sogar ziemlich gut (nachzulesen auf den Seiten 68–81 in diesem Heft). Simon Stephens betritt den 7. Juli 2005, den Tag, als in London 52 Menschen durch Bombenanschläge in U-Bahnen und einem Bus starben, durch die Seitentür. Nicht die Täter...