Verklumpte Zeit
Papa Maik ist zurück. Vor vier Jahren hat er zum ersten Mal im Nationaltheater Weimar Quartier bezogen mit «Ich liebe dir». Zur Fortsetzung erweiterte sich der Orginaltitel noch um ein kryptisches «Aber lass dich nicht über den Haufen schießen». Maik ist dabei erstmal so einiges: Ostdeutscher, Fussballfan, Vater, Kampfsportler, Lebenskünstler und politisch irgendwie links mit Hang zum Anarchismus. Nicht immer, aber oft in dieser Reihenfolge. Erschaffen hat diese Monolog-Figur Dirk Laucke, gespielt wird sie wie auch schon 2020 von Krunoslav Šebrek.
In Maiks Wohnzimmer, spartanisch eingerichtet mit abgeranztem Ledersofa, Kühlschrank und Fußball-Devotionalien des FC Union Berlin (Ausstattung Marie-Christin Riedel), geht in dieser Wiedervorlage eine Stunde lang die Post ab.
Maiks Sohn ist verschwunden, wie seine Ex-Frau, die in den Westen rübergemacht hat (eines der großen Themen des ersten Teils), ihm am Telefon (kein Smartphone!) mitteilt. Schon der erste Monolog hatte den Sohn Chris als eine Art virtuellen Ansprechpartner, und die Sorge um den Filius ist auch dieses Mal Startpunkt für einen Rundumschlag durch die Zeitläufte, in denen wir uns unfreiwillig verstrickt befinden. ...
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Theater heute April 2024
Rubrik: Chronik, Seite 60
von Torben Ibs
Daten
Premieren im April · On Tour/Freie Szene · Festivals · Suchlauf TV und Streams · Showroom · Links zu allen deutschsprachigen Bühnen auf theaterheute.de
AACHEN, GRENZLANDTHEATER
24. Akhtar, The Who and the What
R. Alexander Ritter
ALTENBURG/GERA, THEATER
13. von Praunheim, Hitlers Ziege und die Hämorrhoiden des Königs
R. Damian Popp
AUGSBURG, SENSEMBLE THEATER
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Pläne der Redaktion
Im Monat Mai drängeln beim Berliner Theatertreffen und den Mülheimer Stücken die bemerkenswertesten Inszenierung und wichtigsten Uraufführungen an die Rampe: Programme, Porträts und Gespräche!
Roland Schimmelpfennigs «Laios» steht sowohl beim Theatertreffen als auch bei den Mülheimer Stücken in der Auswahl. Ein Gespräch und der Stückabdruck
Ohne...
Die beste Pointe kommt gleich am Anfang: Da sitzen Ferdinand (Sasha Melroch), Alonso (Steven Sowah), Gonzalo (Maximilian Reichert) und Antonio, hier Antonia (Marie Goyette) vor dem Vorhang im Flieger Richtung Neapel. Aus Shakespeares Schiff ist ein Luftschiff geworden, mit an Bord Ariel als unheilbringende Flight Attendant (Tabita Johannes), die den titelgebenden...
