Umarmung für alle
Die Stimme kommt einem so bekannt vor. Ist das nicht …? Doch, das ist er: Stefan Schmidtke, der Direktor des Festivals Theaterformen in den Jahren 2007 und 2008. Vor Schmidtkes Amtsantritt hätte das hannoversch-braunschweigische Festival beinahe einen schönen Sparposten im Kulturetat der niedersächsischen Landesregierung abgegeben – dann aber wurde es, besonders weil sich die Stadt Braunschweig so intensiv engagiert hatte, doch weitergeführt – und Schmidtke sorgte für einen rasanten Neustart.
Seit einem Jahr ist er für das Kulturprogramm der zukünftigen Kulturhauptstadt Tallin zuständig. Die neue Ausgabe der Theaterformen leitet Anja Dirks. Und nun ist plötzlich Schmidtkes Stimme aus dem Kopfhörer zu vernehmen. Bei «Schukschins Erzählungen», die Alvis Hermanis am Theater der Nationen in Moskau inszeniert hat, macht er den Simultanübersetzer. Für die Zuschauer, die der russischen Sprache nicht mächtig sind (und das sind an diesem Abend vielleicht ein Drittel), spricht er den deutschen Part. Und zwar sehr gut. Wenn es um russisch-deutsche Theatersimultanübersetzungen geht, ist Schmidtke einer der Besten, ein begnadeter Theaterflüsterer.
Alles passt zu allem
Abgrenzungsbestrebung ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein

- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Ihren größten Trumpf spielten die Wiener Festwochen 2009 erst zum Schluss aus. Die letzte Produktion des Festivals war als erste ausverkauft gewesen und auch von Menschen mit Spannung erwartet worden, die nicht zum engeren Kreis der Theaterinteressierten gehören. Wien fieberte der Weltpremiere einer «Othello»-Inszenierung von Peter Sellars entgegen. Warum, ist...
Welchen unerhörten Frevel habe ich begangen, dass ich von Stefanie Carp als «wetternder» Eiferer «mit reichlich Schaum vor dem Mund» hingestellt werde? Ich habe in einem längeren Essay die Formen des aktuellen, modischen Marx-Hypes kritisiert. Ich habe darauf hingewiesen, dass er nur so schön glatt funktionieren kann wie das gegenwärtig der Fall ist, wenn die...
Als glotzäugiger Mädchenschlitzer Schrott mit den süßen «Igeln» hat Gert Fröbe 1958 für Generationen von Fernsehzuschauern den Prototyp des Mitschnackers verkörpert. Die Verfilmung eines Dürrenmatt-Drehbuchs unter dem Titel «Es geschah am hellichten Tag» bot mit Fröbe und seinem Gegenspieler Heinz Rühmann zwei einprägsame Modelle für kranke Zielstrebigkeit unter...