Übers Sprechen sprechen
So ein Andrang war nie. 380 Anmeldungen gab es zur diesjährigen Konferenz der Dramaturgischen Gesellschaft, mehr als doppelt so viel wie erwartet.
War es der Tagungsort München, der in diesen klirrekalten Januartagen jederzeit das Ausbüxen zum Skifahren ermöglichte, wie Kulturreferent Hans-Georg Küppers zur Eröffnung schelmisch anmerkte? War es das Ergebnis des schon vor einigen Jahren vollzogenen Generationswechsels in der DG, der Früchte zeitigt und in Scharen die jungen Dramaturgen aus den, na ja, eher mittleren bis kleinen Stadttheatern von Aachen bis Oldenburg in die Bayerische Theaterakademie lockte?
Vielleicht galt der Andrang ja auch dem Thema der Tagung: «Es gilt das gesprochene Wort», ein weites Feld. Um Sprache sollte es gehen, das Sprechen über Theater (die Dramaturgenkönigsdisziplin) und das Sprechen im Theater, auf der Bühne. Und disziplinübergreifend sollte über das Sprechen gesprochen werden, mit Impulsen aus der Neurowissenschaft wie der politischen Rhetorik, der phonetischen Wissenschaft, der Soziologie wie der psychologischen Didaktik. «Ein Wort ist das schnellste, was es gibt. Lasst eure Köpfe platzen!», rief Kammerspiel-Intendant Johan Simons mit charmantem ...
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Theater heute März 2013
Rubrik: Magazin: Konferenz, Seite 62
von Barbara Burckhardt
Das typische Jelinek-Stück ist erstens eine überlange Textwüste, enthält zweitens keine Dialoge, bringt drittens einen klassischen Stoff mit einem aktuellen Thema zusammen und enthält viertens auch noch ein Selbstporträt der Autorin.
«Schatten (Eurydike spricht)» ist ein typisches Jelinek-Stück. In einem riesigen Monolog schließt Jelinek den antiken Orpheus-Mythos...
Zuletzt hatte er viele Jahre lang einen Parkplatz über dem Kopf. Dabei war sein letzter Satz laut Shakespeare «Ein Königreich für ein Pferd». Selbst für Freunde des englischen Humors geht das ein bisschen weit.
Richard III. ist nicht nur der berühmteste Königsschurke des elisabethanischen Theaters, er hatte auch ein reales Vorleben. In Sachen Kriegshandwerk hielt...
«Minna von Barnhelm» ist gleichsam eine knappe (einen Tag währende) psychoanalytische Kur, die das sächsische Edelfräulein am widerstrebenden Major Tellheim praktiziert: Was hat es denn mit dessen Kriegs-Traumatisierungen wirklich auf sich, wie sehr ist er «verkrüppelt», ein «Bettler», «unglücklich», und ist es denn wahr, dass «ein Unglücklicher gar nichts lieben...
