Strahlender Alltag

Tobias Rausch «1000 Sonnen» (U) in Chemnitz und Dresden, Kleines Haus 3/Ostflügel, Bürger:Bühne des Staatsschauspiels

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Und ewig lockt die DDR. Vor allem ihr Bergbau hat es Theatermachern angetan, und nach den Erzählungen um Braunkohle, die noch vor einigen Jahren die Spielpläne der (ost-)deutschen Theater bevölkerten, kümmern sich aktuelle Projekte um Tieferliegendes.

Weimar präsentierte zuletzt Thomas Freyers «Treuhandkriegspanorama» zum Kali-Bergbau, in Cottbus näherte sich Armin Petras dem Führmannschen Bergbauromanfragment «Im Berg» (TH 10/22), und jetzt widmet sich eine Produktion der Bürger: -Bühne des Staatsschauspiels Dresden und des Theaters Chemnitz mit «1000 Sonnen» dem Megabergbauprojekt Wismut. Mit 130.000 Arbeitnehmern war es die größte Firma der DDR und schürfte als Staat im Staate unter höchster Geheimhaltung im Erzgebirge nach Uran für die Sowjetunion, die es für Atomkraftwerke und -bomben gleichermaßen brauchte. Zwischen 1946 und 1992 förderte die Wismut etwa 260.000 Tonnen Uranerz. 

«1000 Sonnen» in der Regie von Tobias Rausch entpuppt sich dabei als sehenswertes Dokumentartheater. Mit sechs ehemaligen Wismut-Mitarbeiter:innen begibt sich die Produktion auf einen veritablen Parforceritt durch die verschiedensten Arbeitsebenen des Bergbaubetriebs und fördert allerhand ...

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Theater heute Februar 2023
Rubrik: Chronik, Seite 55
von Torben Ibs

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