«So jenau wollen wir det jarnich wissen»
Am Ende vom «Dickicht der Städte», kurz vor dem Einstieg in das Dickicht des Brecht-Abends an der Volksbühne, kommt kurzzeitig so etwas wie Wettkampfstimmung auf: Die dagebliebenen Zuschauer buhen und fletschen die Zähne; die Schauspieler tänzeln aus der Applausordnung, johlen und recken die Fäuste wie Knockoutfighter, die einen laschen Punktsieg gelandet haben. Beim Boxen schleppen sich die Fans danach in den nächsten Catering-Bereich, um das Ausmaß der Verarschung einzuschätzen.
Die Champs streichen derweil die Gage ein, wohl wissend, dass beim nächsten Kampf mehr Einsatz her muss, und machen sich samt Trainer und Gefolge vom Hof. Aber an diesem Abend soll es für beide Seiten hier vor Ort weitergehen. Keine guten Vorzeichen.
Sechs Extrastunden Brecht-Ehrung waren angesetzt, zur Maifeier und zum Dichterjubiläum. Dank einer viertelstündigen Verspätung vom «Dickicht» verpasste man auch gleich den Auftakt, etwa Kathrin Angerers Lieder aus der «Kriegsfibel». Das machte natürlich nichts. Denn bei 20 Spielstätten im und am Haus und jeweils mindestens vier parallel aufgeführten Lesungen, Szenen, Filmen, Stücken, Tänzen, Rezitationen, Gesprächen, Installationen, Liedern, Performances oder ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von Theater heute? Loggen Sie sich hier ein
- Alle Theater-heute-Artikel online lesen
- Zugang zur Theater-heute-App und zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von Theater heute
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Einar Schleef war ein Kerrrl, groß, stämmig, kompakt. Er prägte sich ein als eine kräftige Einheit, strahlend von Energie. Jeder Auftritt von ihm war eine Ankunft. In ihm hausten viele Kerle: ein Zeichner, ein Maler, ein Fotograf, ein Bühnenbildner, ein Kostümdesigner, ein Regisseur, ein Choreograf. Dazu: ein Musiker, ein Schreiber, ein Schriftsteller, ein Dichter....
Franz Wille «Heuschrecken», Ihr neuestes Stück, kann man als Fortsetzung der «Belgrader Trilogie» und «Familiengeschichten. Belgrad», den Serbien-Stücken von Mitte und Ende der neunziger Jahre, lesen. Seitdem ist viel geschehen. Milosevic ist tot, die EU wächst und wächst, Serbien ist ein – na, fast – demokratischer Staat. Alles hat sich bestens entwickelt?
Biljan...
zügelung der sprache ist es wozu der westliche mensch am wenigsten geeignet scheint /
1 objekte
eine junge frau auf dem rücken liegend. nackt. beine offen. vor ihrer scham eine riesige halbierte melone. sie, die melone, wird gefingert, geleckt – endlos. duschen geht nicht. wohl kein wasser da in taipeh. dafür überall melonen. schwimmen im fluss zusammen mit...