Revolutionen ohne Kinder
Wer bei Adornos und Horkheimers Frankfurter Schule nie so wirklich richtig durchgeblickt hat, sollte es vielleicht einmal mit der Frankfurter Hauptschule versuchen. Das ist ein 20-schlauköpfiges Kollektiv, das an der Städelschule zusammenfand und nach eigenen Angaben «Kunst- und Schmerzgrenzen im Stresstest des öffentlichen und medialen Raums» erforscht. Was da etwas abgehoben klingt, bleibt tatsächlich auf dem Boden der kreuzfidelen und absurden Unterhaltung, indem er der verbissenen Ernsthaftigkeit und überheblichen Kunst-Attitüde den sprachlich geschliffenen Kampf ansagt.
Belohnt wurden diese durchaus hintersinnigen Anliegen beim Heidelberger Stückemarkt, wo die Hauptschule zusammen mit dem ungleich ernsteren Autor Arad Dabiri mit dem zweigeteilten Siegerpreis ausgezeichnet wurde. Für ein – nun ja: Stück, das sehr schnell klarmacht, dass wir es hier mit einer höchst komischen Sache zu tun haben: «2 x 241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger»: ein funkelndes Kulturindustrie-Potpourri, das ohne jegliche Handlung auskommt und allein den Irrwitz von Schlagzeilen sich überschlagen lässt.
Dass die Jury des Stückemarkts nicht allein auf die skurrilen Qualitäten dieses ...
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Theater heute Juli 2024
Rubrik: Festivals, Seite 52
von Bernd Noack
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